04.11.2001

ÄRGER

Bildquelle: grr

"UMTS-Netzaufbau unmöglich"

Zum allerersten Mal nehmen die Bosse der vier aktuellen und der zwei künftigen Handybetreiber Mitte nächster Woche gemeinsam auf einem Podium Platz. Sie werden dabei laut "Format" lautstark gegen die zunehmenden Restriktionen für neue Handymasten und die Aufrüstung bestehender Standorte protestieren.

Sie werfen vor allem der Stadt Salzburg, aber auch anderen Regionen Willkür in den Bewilligungsverfahren vor.

Georg Pölzl, Geschäftsführer von max.mobil, argumentiert sogar, dass unter den herrschenden Umständen der UMTS-Netzaufbau unmöglich sei:

Gebühren zurück

A1-Boß Boris Nemsic: "Der Wirtschaftsstandort Österreich kann es sich nicht leisten, dass UMTS, die Kommunikationstechnologie der Zukunft, verzögert wird."

Vom Versorgungsauftrag, 25 Prozent des Landes bis Ende 2003 mit UMTS abzudecken, müßten die Unternehmen unter den aktuellen Bedingungen laut Nemsic entbunden werden.

Sollte es keine Einigung mit der Politik geben, droht dem Bund sogar eine Milliardenklage. Max.mobil schließt nicht aus, im Extremfall die gezahlte UMTS-Lizenzgebühr zurückzuverlangen.

Boris Nemsic: "Wir müßten dann für unser bisheriges UMTS-Investment in vollem Umfang entschädigt werden." Es geht um viel Geld: Allein für die Lizenzen kassierte der Staat 11,4 Milliarden Schilling.

Salzburg im Visier

Der "Hauptfeind" der Handybetreiber heißt derzeit Johann Padutsch. Der Salzburger Umweltstadtrat und Mandatar der Bürgerliste hält Sendemasten wegen des Elektrosmogs für bedenklich und nutzt seine Zuständigkeit für das Stadtbild, um Bewilligungen reihenweise zu blockieren.

Max-Chef Pölzl spricht sogar von "Amtsmißbrauch und Behördenwillkür". Thomas Barmüller, Chef des Forums Mobilkommunikation, hat gegen Stadtrat Padutsch am 24. Oktober der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übergeben. Darin werden Ermittlung wegen Amtsmißbrauchs und Unterschlagung von Dokumenten gefodert.