T-Mobile bleibt bei tele.ring im Rennen

Ende april
01.03.2006

Das Abkommen zur Übernahme von tele.ring wurde nun von Käufer und Verkäufer verlängert. Tele.ring selbst glänzt mit guten Zahlen für 2005.

Der viertgrößte österreichische Mobilfunkbetreiber tele.ring, der vom US-Eigentümer Alltel zum Verkauf ausgeschrieben ist, ist nicht umsonst eine begehrte Braut.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat tele.ring bei Gewinn, Umsatz und Kundenzahlen zweistellig zugelegt, wie aus den der APA vorliegenden Bilanzzahlen hervorgeht.

T-Mobile und Alltel haben sich unterdessen bereits auf die Verlängerung des Abkommens zur Übernahme geeinigt. Die Bindefrist an den im August 2005 geschlossenen Kaufvertrag über 1,3 Mrd. Euro sei bis 15. Mai verlängert worden, so T-Mobile-Austria-Sprecherin Andrea Karner.

Bis dahin will auch die EU-Kommission über ihre Einwände gegen die 1,3 Mrd. schwere Übernahme entscheiden. In der Nacht lief eine Frist aus, in der beide Parteien noch zurücktreten konnten.

Alltel hatte am Dienstag angekündigt, dass überlegt werde, aus dem Vertrag mit T-Mobile auszusteigen. Alltel hatte seinen Willen zum Verkauf an die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom dabei zwar bekräftigt. Allerdings hätten auch "andere Parteien ihr Interesse am Kauf von tele.ring bekundet", hatte der US-Konzern erklärt.

2005 war für tele.ring wirtschaftlich ein gutes Jahr. Der Umsatz erhöhte sich um zehn Prozent auf 513,7 Mio. Euro, geht aus dem HGB-Jahresabschluss hervor. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit [EGT] stieg von 12,5 auf 56,4 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] wuchs von 122,1 auf 161,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote von tele.ring lag im Vorjahr bei 85,3 Prozent.

Erstmals telefonieren mehr als eine Millionen Handynutzer mit tele.ring, genau 1,029 Mio [Vorjahr: 904.300, plus 13 Prozent]. Tele.ring beschäftigte per Ende 2005 541 Vollzeitmitarbeiter.

Die EU-Wettbewerbsbehörde prüft die Übernahme und hatte zuletzt schwere Wettbewerbsbedenken geäußert und die Prüffrist verlängert. Die EU-Kommission will nun erst bis 28. April entscheiden. Ein Verkaufsabschluss vor der Zustimmung ist nicht möglich. T-Mobile hat bis zum 21. März Zeit, die Bedenken mit neuen Vorschlägen auszuräumen.

(futurezone | APA | Reuters)