Kartellverfahren wird fortgesetzt
Das Kartellverfahren gegen den US-Software-Konzern Microsoft wird fortgesetzt.
Ein Drittel der 18 an dem Verfahren beteiligten Bundesstaaten lehne eine gütliche Einigung mit dem Unternehmen ab, sagte der Anwalt der klagenden Bundesstaaten, Brendan Sullivan, in Washington.
Die von Microsoft und der US-Regierung erzielte Einigung zu den Auflagen für den Software-Hersteller geht vielen der an dem Prozess beteiligten US-Staaten nicht weit genug, wie aus Kreisen der Staaten verlautete.
Einige Anwälte der Einzelstaaten hatten schon nach Bekanntwerden der Einigung am vergangenen Freitag erklärt, dem Konzern sei bei der Umsetzung der Abmachung nicht zu trauen. Außerdem gebe es zu viele Schlupflöcher in dem Abkommen.
Am Montag hatte bereits Massachusetts eine Zustimmung abgelehnt.

Neue Anhörungen im März
Das Verfahren wird nun ohne Beteiligung der Bundesregierung in Washington fortgesetzt. Die zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat neue Anhörungen für den März angesetzt.
Der Kartellrechtsprozess um den Softwareriesen, dessen Betriebssystem Windows weltweit auf PCs vorherrscht, hatte vor vier Jahren begonnen.
Die Microsoft-Aktie gab nach dem gescheiterten Versuch, den Kartellstreit zu beenden, zur Handelseröffnung in New York 1,3 Prozent nach.

Keine schnelle Einigung
Die Regierung von US-Präsident George Bush hatte gehofft, mit einer schnellen Einigung auch der gebeutelten Computerbranche helfen zu können.