HSDPA: Der "Datenturbo" für UMTS

bis 3,6 Mbit/s
02.03.2006

T-Mobile bietet seit 1. März österreichweit die beschleunigte UMTS-Variante HSDPA an. Bei der mobilkom austria kommt der "Datenturbo" in Teilen Wiens zum Einsatz, One, Hutchison und tele.ring folgen später. Vorerst bleibt die Nutzung den Notebook-Datenkarten vorbehalten, entsprechende Handys fehlen noch.

Die nächste UMTS-Generation HSDPA [High Speed Downlink Packet Access] kommt nun auch in Österreich ins Rollen: Der "Datenturbo" soll zunächst Übertragungsraten bis zu 1,8 Megabit pro Sekunde ermöglichen, in der späteren Ausbaustufe bis zu 3,6 Mbit/s.

Normales UMTS schafft derzeit eine maximale Datenrate von 384 Kilobit pro Sekunde und im Laufe des Jahres sollen die meisten europäischen Mobilfunknetze entsprechend aufgerüstet werden.

Mehr Geschwindigkeit beim mobilen Surfen

Für die Nutzer bedeutet das mehr Geschwindigkeit für das mobile Breitband auf Handy oder Notebook, die Netzbetreiber hoffen wegen der fallenden Gesprächspreise auf neue Erlösquellen durch die Datendienste.

In Österreich machte die mobilkom austria Ende Jänner den Anfang in Teilen Wiens [derzeit innerhalb des gesamten Gürtels und im 2. Bezirk] und kündigte zuletzt an, die neue Technologie im zweiten Quartal 2006 in allen Landeshauptstädten anzubieten. HSDPA soll dann im gesamten UMTS-Gebiet verfügbar sein, das derzeit 65 Prozent der österreichischen Bevölkerung abdeckt.

Die Telekommunikationsbranche wird nach Ansicht von O2-Chef Peter Erskine ihren Umsatz mit Datendiensten wie Textnachrichten und Musik- und Sportclips in den kommenden fünf Jahren verdreifachen.

T-Mobile startet österreichweit

Auch T-Mobile Austria ist nun nachgezogen - und bietet HSDPA seit 1. März österreichweit an. "Unser HSDPA-Netz ist ebenso wie UMTS in ganz Österreich ausgebaut", so T-Mobile-Chef Georg Pölzl, "bereits zum HSDPA-Start sind nicht nur alle Landes- und Bezirkshauptstädte, sondern auch alle Orte ab 4.000 Einwohnern mit HSDPA und UMTS versorgt."

Auch für den Mobilfunker One ist HSDPA laut Pressesprecherin Petra Jakob "ein wichtiges Thema, auch wenn wir es nicht so eilig haben wie der Mitbewerb". Starten wolle man mit dem UMTS-Upgrade zur Jahresmitte in den wichtigsten Ballungszentren. Derzeit werde das Angebot noch getestet.

Ganz oder gar nicht

Bei Hutchison ["3"] werde der HSDPA-Start für das 2. Quartal angepeilt. Zuerst müsse der Ausbau aber abgeschlossen werden, so Unternehmenssprecherin Maritheres Paul: "Wir launchen grundsätzlich nur Dienste, wenn sie auch für alle verfügbar sind."

Tele.ring steht eine baldige Einführung laut Pressesprecher Walter Sattelberger "bis auf weiters" nicht auf dem Plan: "Es gab Pläne für das 2. und 3. Quartal, aber wegen der T-Mobile-Übernahme wurden einige Projekte auf Eis gelegt."

Auf der Mobilfunkmesse 3GSM in Barcelona wurde HSDPA als einer der wichtigsten Handy-Trends für 2006 angekündigt. Ein weiteres Thema ist auch Internet-Telefonie auf dem Mobiltelefon.

Warten auf HSDPA-Handys

Vorerst wird HSDPA jedoch nur für Mobilfunkkunden mit Datenkarten für das Notebook von Bedeutung sein. Wer bereits eine UMTS-Datenkarte besitzt, kann diese meist über ein Software-Update für die HSDPA-Nutzung aufrüsten.

Auch Sattelberger glaubt, dass sich das HSDPA-Geschäft vorerst nur auf die Datenkarten beschränken wird, weil von Herstellerseite noch nicht viele Endgeräte verfügbar seien. "Vielleicht werden aber auf der CeBIT entsprechende Produkte vorgestellt", so Sattelberger.

Auch bei der mobilkom austria werden HSDPA-Mobiltelefone erst für das zweite Quartal erwartet.

(futurezone | Nayla Haddad)