Morpheus bekommt Unterstützung
Die US-User-Rechtsbewegung Electronic Frontier Foundation [EFF] will MusicCity, die Herausgeber der Online-Tauschbörse Morpheus, in ihrem Prozess gegen 29 Medienunternehmen unterstützen.
Während die Film- und Musikindustrie den Fall als ein weiteres Napster-Verfahren darstellen will, geht es nach Auffassung der EFF um die Freiheit der Kommunikation und für die Entwicklung neuer Technologien.
Konferenz für Peer-to-Peer-Anwendungen
Die Organisation kündigte ihren Eintritt in das Verfahren auf der
O'Reilly-Konferenz für Peer-to-Peer- und Webservices-Anwendungen in
Washington an.
"Das Recht der Gemeinschaft"
"In diesem Gerichtsverfahren geht es um die Freiheit der Techniker, neue Anwendungen zu entwickeln und das Recht der Gemeinschaft zu kommunizieren", erklärte der führende EFF-Urheberrechtsanwalt Fred von Lohmann auf der Konferenz.
MusicCity organisiert den Austausch von Musiktiteln nicht selbst. Stattdessen verteilt das Unternehmen nur seine werbefinanzierte Software "Morpheus", mit der User den Austausch von Songs selbst organisieren können.
Die EFF vergleicht in diesem Zusammenhang die Klage mit jener der Filmindustrie gegen Sony in den 80er Jahren. Damals sollte der Elektronikkonzern für die Urheberrechtsverletzungen der Benutzer verantwortlich gemacht werden.
Urheberrecht als Vorwand
Diese Argumentation wurde allerdings vom Obersten Gerichtshof der
USA zurückgewiesen, da "die Technologie auch für urheberrechtlich
gedeckte Verwendungen eingesetzt werden kann". Die EFF wirft der
Medienindustrie vor, das Urheberrecht als Vorwand zu benutzen, um
Kontrolle über Peer-to-Peer-Technologien zu erhalten.