Flüchtlingsschicksal online erleben
Die UNHCR hat ein Spiel gestartet, in dem vor Augen geführt wird, was es bedeutet, seine Heimat verlassen und in einem fremden Land ganz von vorn anfangen zu müssen.
Das UNO-Flüchtlingskommissariat [UNHCR] hat am Montag ein Spiel im Internet gestartet, mit dem man virtuell und interaktiv das Schicksal von Flüchtlingen nachempfinden kann.
"Angesichts der seit vielen Jahren sinkenden Asylantragszahlen haben ja immer weniger Jugendliche in Deutschland, Österreich oder der Schweiz eine persönliche Erfahrung mit Menschen auf der Flucht. Mit dem Game sollen sie zumindest virtuell einmal in die Haut eines Flüchtlings schlüpfen können", erklärte UNHCR-Sprecher Roland Schönbauer.
Unterrichtsmaterial
Zusätzlich bietet das neue Spiel des UNHCR Hintergrundinformationen zum Thema Flüchtlinge und Menschenrechte sowie eine eigene Rubrik für Lehrerinnen und Lehrer mit Vorschlägen für den Einsatz von "LastExitFlucht" im Unterricht, geeignet ab 13 Jahren.
In der Haut eines Flüchtlings
In insgesamt zwölf Stationen muss der Spieler bei "LastExitFlucht" unter Zeitdruck lebenswichtige Entscheidungen fällen: Was nehme ich mit auf die Flucht? Was sage ich zum gewaltbereiten Soldaten beim Verhör? Welcher Weg führt mich gefahrlos aus der Stadt? Soll ich mich einem Schlepper anvertrauen?
Wer Krieg, Verfolgung und Flüchtlingslager überstanden und wirklich Asyl bekommen hat, muss dann in einem fremden Land ganz von vorne anfangen - ohne Sprachkenntnisse, ohne Freunde, ohne Job, dafür aber ständig mit Vorturteilen konfroniert.
"LastExitFlucht" ist eine Online-Erfahrung, die Jugendlichen durch Wechsel der Perspektive einen wertvollen Einblick in die Flüchtlingsproblematik gibt.
(futurezone | APA)