Bartenstein gibt T-Mobile Rückendeckung

EU
07.03.2006

Im Kampf um die Übernahme des Mobilfunkers tele.ring erhält T-Mobile vor der EU-Wettbewerbsbehörde Unterstützung von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein [ÖVP].

Nach den schweren Wettbewerbsbedenken der EU-Wettbewerbsbehörde gegen die geplante Übernahme des heimischen Mobilfunkers tele.ring durch den Marktzweiten T-Mobile Austria hat die österreichische Tochter der Deutschen Telekom nun die österreichische Bundesregierung um Intervention in Brüssel gebeten. Das bestätigten T-Mobile und das Bundeskanzleramt am Montag.

Derselbe Brief ging auch an das Finanzministerium und an das Wirtschaftsministerium. T-Mobile habe auch mehrfach versucht, telefonisch zu lobbyieren, hieß es aus Regierungskreisen.

Bartenstein hält eine Fusion von T-Mobile und tele.ring für unbedenklich.

Das Abkommen zur Übernahme von tele.ring wurde vergangene Woche von Käufer und Verkäufer verlängert.

Tele.ring als "Hecht im Karpfenteich"

"Aus meiner Sicht sind in Österreich gegenüber dem Merger bisher keine wesentlichen Bedenken geäußert worden", sagte Bartenstein am Montag am Rande einer Konferenz in Brüssel. Dieses "Signal" habe er auch EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes gegeben. Bartenstein und Kroes waren vergangene Woche in Wien zusammengetroffen.

Er habe das Thema gegenüber Kroes und der Kommission zuletzt "mehrfach angesprochen". Am Wort sei aber nun die Kommission.

Ihr gehe es vor allem darum, dass tele.ring auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt "der Hecht im Karpfenteich" gewesen sei. Laut Kroes würden die Behörden nun prüfen, ob die Nummer fünf auf dem Markt, Hutchison, diese Rolle des "Maverick" einnehmen könne, so Bartenstein.

Die Statistik zeige, dass die Kommission bisher weniger geplante Zusammenschlüsse untersagt, sondern diese eher unter Auflagen genehmigt habe. Wie die Kommission aber tatsächlich entscheiden werde, lasse sich nur schwer abschätzen.

(futurezone | APA)