Dual-Cores beenden Gigahertz-Rennen
Der Gigahertz-Wahn bei Computer-Prozessoren ist zu Ende. Stattdessen hat sich der Wettbewerb zwischen Intel und AMD auf die Entwicklung von leistungsfähigen und Strom sparenden Doppelkern-Prozessoren [Dual Core] verlagert.
Obwohl bereits zwei Jahre auf dem Markt, weiß laut einer Umfrage knapp die Hälfte der PC-Benutzer nicht, was ein Dual-Core-Prozessor ist. Doch wer sich einen neuen Computer zulegen will, kommt an der neuen Prozessor-Generation nicht vorbei.
Der Vorteil der neuen Technik liegt dabei in einer gesteigerten Performance bei niedrigerem Stromverbrauch und damit auch geringerer Wärmeentwicklung.
Bei Dual-Core-Prozessoren teilen sich zwei Prozessorkerne die Arbeit. Die Taktfrequenz kann so niedriger gehalten werden, der Stromverbauch ebenfalls, die Leistung erhöht sich jedoch.
Grund für den Wechsel der Prozessor-Strategie waren Probleme mit dem Stromverbrauch und der Kühlung. Single-Core-Prozessoren mit Taktfrequenzen jenseits von drei GHz erwiesen sich einfach als nicht mehr praktikabel.
System reagiert flüssiger
Zu merken ist diese Leistungssteigerung vor allem beim "Multi-Tasking", der gleichzeitigen Anwendung mehrer Applikationen.
Wo es bisher etwa beim Öffnen einer neuen Mail während beispielsweise der Virenscanner im Hintergrund läuft und der Browser geöffnet ist, zu Zeitverzögerungen von einigen Sekunden, gehört das mit Dual-Core-Chips der Vergangenheit an.
Schnellere Aufgabenverteilung
Unterstützt eine Software zudem so genanntes Multi-Threading, kann die Anwendung die einzelnen Aufgaben flotter verteilen.
Den Vorteil nutzen etwa die Bildbearbeitungssoftware Photoshop, Skype für das Telefonieren im Internet und auch einzelne Computerspiele. Immer mehr Anwendungen wie etwa das im Herbst erscheinende Windows Vista werden Multi-Therading unterstützen.
Aktuelle Dual-Core-Produkte
AMD hat die 64-Bit-Desktop-Dual-Core-Prozessoren Athlon 64 FX-60 Dual-Core und AMD Athlon 64 X2 Dual-Core im Programm. Der erste Notebook-Dual-Core von AMD erscheint im Juni.
Intel bietet den Desktop-Prozessor Intel Pentium D [Dual Core] und den Pentium Extreme Edition mit 64 Bit sowie den Notebook-Prozessor Intel Core Duo [derzeit ohne 64 Bit, ab der zweiten Jahreshälfte mit 64-Bit-Unterstützung]. In der zweiten Jahreshälfte soll ein neuer Dual-Core-Desktop [Codename Conroe] mit 64 Bit einen signifikante Performance-Sprung bringen.
Vier Kerne in den Startlöchern
Doch die Doppelkern-Lösung ist längst nicht das Ende der Fahnenstange. Beide Prozessor-Rivalen stehen schon in den Startlöchern für die ersten Chips mit vier Prozessorkernen.
Intel hat zudem das Forschungsprogramm "Tera-Scale" vorgestellt, das für das nächste Jahrzehnt schon Prozessoren mit mehreren zehn oder sogar mehreren hundert Prozessorkernen ins Auge fasst.
(futurezone | APA | AP)