Neue Pläne, neuer Chef für Inode

Neuanfang
08.03.2006

Nach der Übernahme des Internet-Providers Inode will sich Neueigentümer UPC Telekabel nun auf Businesskunden konzentrieren.

Der neue Geschäftsführer von Inode, UPC-Austria-Geschäftsführer Thomas Hintze, hat für die Zukunft große Pläne.

Als nunmehr drittgrößter heimischer Anbieter von Festnetz und Internet [hinter der Telekom Austria und Tele2UTA] will sich das Unternehmen der Erweiterung der Reichweite und dem B2B-Bereich widmen, so Hintze. "Wir sind keine Kabler mehr, wir sind jetzt ein ganz anderes Unternehmen." Der Umsatzanteil von Kabel-TV sei auf unter 25 Prozent gesunken.

Bisherige Führung ausgeschieden

Die bisherige Geschäftsführung hat sich laut Hintze auf eigenen Wunsch zurückgezogen. Michael Gredenberg, Wolfgang Haidinger, Nikolaus Offner und Robert Rotmann haben die Geschäftsführung zurückgelegt, auch der gesamte Inode-Aufsichtsrat sei zurückgetreten.

Das sei zwar ungewöhnlich, aber auf ihren Wunsch hin so geplant gewesen, betonte Hintze. Alle vier Geschäftsführer würden aber als Konsulenten erhalten bleiben. Die Übernahme sei nicht aus Gründen der Konsolidierung erfolgt, sondern um zu wachsen. Man habe neue Technologien zugekauft.

Chello "schon bald" in ganz Österreich

Laut dem neuen operativen Geschäftsführer Gerald Schwanzer [auch stellvertretender Leiter des Marketings & Sales von UPC Telekabel] bleibt nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Inode-Marken bestehen. Für die bisherigen Kunden ändere sich nichts.

Jahresumsatz von 315 Mio. Euro

Gemeinsam würden UPC und Inode jetzt über eine Million Einzeldienste [Revenue Generating Units/RGUs] anbieten. Der Jahresumsatz würde sich auf über 315 Mio. Euro summieren. Das sei eine ansehnliche Größenordnung und international bedeutsam.

Die Telekom Austria sei aber immer noch zehn Mal größer als UPC, so Hintze. Deshalb habe es von Seiten der Wettbewerbsbehörden auch keine Auflagen gegeben.

Ausbau in ganz Österreich

Der Erwerb von Inode ermögliche es, das bisherige Ausbaugebiet durch das Kabelnetz von 30 Prozent der österreichischen Haushalte auf nahezu ganz Österreich auszudehnen. Während sich auf dem klassischen Kabelmarkt nicht mehr viel bewegen werde, sollte die Reichweite bei den entbündelten Haushalten in vier bis fünf Jahren auf 70 bis 80 Prozent steigen, so Hintze.

Ziel sei es, sich im B2B-Bereich stärker zu positionieren. Auch das auf Privatkunden ausgelegte Telekabel-Internet Chello werde es "schon bald" in ganz Österreich geben.

Schwerpunkt Entbündelung

Zu einem Mitarbeiterabbau werde es nicht kommen, die Überschneidungen von Inode und UPC seien relativ gering. Zudem wachse das Geschäft mit Breitbandinternet und Internet-Telefonieren sehr dynamisch. Auch Internet-Fernsehen [IP-TV] sei ein Thema, befinde sich aber erst im Werden.

Der Schwerpunkt werde heuer bei der Entbündelung und den entbündelten Internet-Breitbandprodukten wie XDSL, SDSL, VoIP und IP-Telefonie liegen, so der Inode-Chef.

(futurezone | APA)