MS zeigt PCs für das "ultra-mobile" Leben
Nach wochenlangen Spekulationen ist die Katze aus dem Sack: Der Softwarekonzern Microsoft bringt mit Intel und den Herstellern Samsung, Asus und Founder "ultra-mobile" PCs mit Touch-Screen und Windows XP in den Handel - im Visier sind dabei die Lifestyle-Nutzer.
Die wochenlangen Spekulationen um ein neues Gerät aus dem Hause Microsoft haben ein Ende: Vielerorts wurde über die Produktion eines potenziellen iPod-Killers gemunkelt - auf der Computermesse CeBIT wurde nun aber ein "ultra-mobiler" PC [UMPC] präsentiert, der als Lifestyle-Objekt beworben wird.
Gemeinsam mit Intel und mehreren PC-Herstellern stellte der weltgrößte Softwarekonzern am Donnerstag den kompakten PC im Taschenbuchformat vor. Mehrere Ausführungen des Gerätetyps folgen einem neuen Design, das nach der japanischen Papierfaltkunst als "Origami-Projekt" bezeichnet wird.
Die Geräte laufen unter einer modifizierten Version des Betriebssystem Windows XP für Tablet-PCs, haben einen Touch-Screen, aber keine Tastatur und unterstützen die drahtlosen Verbindungstechniken Bluetooth und Wireless LAN [WLAN].
Die Hersteller haben eine Internet-Plattform eingerichtet, auf der man sich über die Nutzung der ultra-mobilen PCs informieren bzw. austauschen kann. Weiters werden Designstudien präsentiert.
Bedienung mit Stift und Fingern
Bedient wird der Mini-PC, der weniger als einen Kilo wiegt und über einen Siebenzollmonitor [17,8 Zentimeter] verfügt, mit einem Stift oder einfach mit dem Finger auf dem Bildschirm.
Über den USB-Anschluss kann auf Wunsch eine Tastatur angeschlossen werden. Andere Ausführungen haben einen Steckplatz für Speicherkarten im SD- und im CF-Format. Einzelne Modelle solllen weiters mit GPS, digitalen TV-Tunern und integrierten Webcams ausgerüstet werden.
Die Akku-Leistung wird von Microsoft mit zweieinhalb bis drei Stunden angegeben. Das Unternehmen gab allerdings zu, dass der Akku-Faktor bei einem solchen Gerät das Um und Auf ist, und gab als Entwicklungsziel einen "Ganztages-Akku" an.
Erste Modelle von Samsung, Asus und Founder
"Damit werden neue Möglichkeiten für die PC-Nutzung eröffnet", glaubt der für mobile Plattformen zuständige Microsoft-Manager Bill Mitchell. Das Projekt wurde nach Angaben Mitchells vor etwa eineinhalb Jahren gestartet, in Zusammenarbeit mit den Hardware-Partnern Intel, Samsung, Asus sowie dem chinesischen Hersteller Founder.
Vor neun Monaten wurde ein erster Prototyp hergestellt. Das Gerät soll in den nächsten zwei Monaten auf den Markt kommen, zu Preisen zwischen 600 und 1.000 Dollar [500 bis 840 Euro].
Windows Vista
Künftig sollen die portablen PCs unter Microsofts nächstem Betriebssystem Windows Vista laufen. Bei der CeBIT ist Windows Vista auf dem Microsoft-Stand schon in einer vorläufigen Version im Einsatz, bis Ende des Jahres soll der Nachfolger von Windows XP fertig sein.
Lifestyle-Nutzer im Visier
"Es bringt die besten Funktionen eines Windows-PC mit und verbindet diese mit den besten Eigenschaften eines sehr leistungsfähigen Geräts der Unterhaltungselektronik", sagte Mitchell.
Tatsächlich waren Tablet-PCs bisher meist auf Business-Nutzer hingetrimmt. Mit den UMPCs wollen Microsoft und seine Partner aber eine jüngere Zielgruppe ansprechen.
(futurezone | AP | APA)