"Simpsons"-Spot stürmt das Web
Die reale Filmumsetzung des "Simpsons"-Vorspanns verbreitet sich derzeit wie ein Lauffeuer im Internet. Binnen knapp einer Woche wurde der aufwendige Trailer bereits mehrere Millionen Mal abgerufen. Ein Paradebeispiel für virales Marketing.
Um ihre Produkte an den Mann zu bringen, bedienen sich Firmen immer öfter der Online-Mundpropaganda. Geschickt wird die Dynamik der Web-Community dabei für die eigene PR genutzt.
Ursprünglich als Werbespot im Fernsehen gedacht, hat sich nun das "Real Life"-"Simpsons"-Video als wahrer Star des Internet-Marketings erwiesen.
Seit knapp einer Woche verfügbar, wurde der mit echten Schauspielern verfilmte Vorspann bereits mehrere Millionen Mal heruntergeladen.
Inzwischen haben Tausende Websites das Video übernommen bzw. verlinkt, auch in unzähligen Massenmails an Freunde wird der Linktipp weitergeleitet.
"Die Simpsons" werden seit 1989 in den USA vom Sender Fox der Twentieth Century Fox ausgestrahlt [deutsche Erstausstrahlung 1991] und sind seither eine der erfolgreichsten Zeichentrickserien überhaupt. Bis 2008 soll ein erster Animations-Kinofilm zur Cartoon-Satire fertig sein.
Werbespot für 17. Staffel
Mit großer Sorgfalt wurde das Werbevideo von der Werbeagentur Devilfish im Auftrag des Satelliten-TV-Senders Sky produziert. Die Dreharbeiten fanden in Großbritannien statt, die detaillierte Umsetzung nahm eineinhalb Jahre in Anspruch.
Ursprünglich sollte mit dem Trailer der Start der 17. Staffel der beliebten Zeichentrickserie am 20. März in Großbritannien beworben werden. Doch der Konzern entschied sich schließlich, das Video auch im Internet zu publizieren.
"Hätten wir es nur im TV gezeigt, hätte der eine oder andere wahrscheinlich weitererzählt, wie gelungen es ist", so Sky-Sprecher Matthew Anderson. "Indem wir es aber online gestellt haben, ist zwischen Millionen Leuten eine Diskussion entbrannt."
Trotz wahrer Begeisterungsstürme in der Fangemeinde haben wahre Kenner bereits einige Fehler in der Kulisse der Real-Umsetzung entdeckt. Neben Barts Skateboard-Künsten wird etwa die falsche Wagenfarbe kritisiert.
Kreativität der Macher gefragt
So genanntes "virales Marketing" setzt auf die Internet-Gemeinde zur Verbreitung einer Werbebotschaft.
Originelle Kurzfilme, kreative Cartoons und auch gezielt gestreute Falschmeldungen bzw. deren anschließende Aufdeckung machen dabei oftmals wie ein Lauffeuer die Runde und erzielen so einen maximalen Werbe- und Verbreitungseffekt bei geringem finanziellen Aufwand.
Da man dem Kunden die Kontrolle über die Werbebotschaft überlässt, sind die Effekte des viralen Marketings jedoch nur begrenzt planbar.
Besonders die Zugkraft organisierter Communitys - wie des Netzwerkes an Weblogs - nutzen immer mehr Firmen für ihre Zwecke.
(futurezone | Reuters)