Bildquelle: NASA

Mars-Sonde erreicht Umlaufbahn

planmässig
11.03.2006

Knapp sieben Monate nach dem Start hat die NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" den Planeten Mars erreicht. Mit einer extrem hochauflösenden Kamera soll ab November die Oberfläche auf Wasservorräte untersucht werden.

Nach rund sieben Monaten Flug hat die technisch beste Mars-Sonde der US-Raumfahrtbehörde NASA am Freitag die Umlaufbahn des Roten Planeten erreicht.

Programmdirektor Jim Graf sprach im Kontrollzentrum in Pasadena [Kalifornien] zum Abschluss des 500 Millionen Kilometer langen Fluges von einem Bilderbuchmanöver.

Der Eintritt galt als äußerst schwierig: Es ging darum, die Sonde so weit abzubremsen, dass sie von der Anziehungskraft des Mars erfasst werden konnte.

Hätte sie die Umlaufbahn nicht getroffen, wäre sie am Mars vorbeigeflogen und im Weltraum verschwunden.

"Mars Reconnaissance Orbiter"

In den nächsten Monaten soll der "Mars Reconnaissance Orbiter" in eine nähere Umlaufbahn in durchschnittlich 300 Kilometern Höhe über dem Mars gleiten.

Hochauflösende Kamera an Bord

Ab November soll die zwei Tonnen schwere Sonde schließlich die Oberfläche des Planeten untersuchen und klären, wann und wohin die einst großen Wasserreservoirs des Planeten verschwunden sind und wie es zu dem Klimawechsel kam.

Die neue NASA-Sonde ist der technisch beste Raumflugkörper, der je zu einem anderen Planeten geschickt wurde.

An Bord sind sechs wissenschaftliche Instrumente, darunter eine neue, besonders hoch auflösende Kamera. Mit diesem Superauge können die Wissenschaftler aus 300 Kilometern Höhe selbst Gesteinsbrocken von der Größe eines Schreibtisches deutlich erkennen.

Die Expedition kostet 720 Millionen US-Dollar [rund 605 Millionen Euro].

Die beiden US-Rover "Spirit" und "Opportunity" befinden sich weiterhin auf der Oberfläche und senden Bilder. Eigentlich sollten sie nur drei Monate lang in Betrieb bleiben; jetzt sind es schon über zwei Jahre.

Suche nach Roboter-Landeplätzen

Außerdem sucht die NASA auf dem Mars, der von allen Planeten der Erde am ähnlichsten ist, nach Ländeplätzen für Roboter und Menschen. Im kommenden Jahr soll die Phoenix-Sonde zum Mars fliegen und im Jahr 2009 ein Marslaboratorium.

Diese Roboter-Expeditionen bereiten den Weg für den ersten Besuch von Menschen auf dem roten Planten. Die NASA fasste einen bemannten Raumflug mit sechs Astronauten ab 2025 ins Auge.

Derzeit umkreisen insgesamt vier Sonden den Nachbarplaneten, darunter auch der "Mars-Express" der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

(futurezone | dpa | Reuters)