Bill Gates spottet über 100-Dollar-Laptop

mit-projekt
16.03.2006

"Himmel, nehmt einen vernünftigen PC"

Microsoft-Chairman Bill Gates hat sich spöttisch über ein Forschungsprojekt geäußert, das kostengünstige Laptops für Entwicklungsländer herstellen will.

Das vom Rivalen Google geförderte Vorhaben zielt auf die Entwicklung eines tragbaren Computers für weniger als 100 US-Dollar ab, der ohne Festplatte auskommen und seine Energie zur Not über eine Handkurbel beziehen soll.

"Wenn man die Leute sich einen Computer teilen lassen will, dann schafft man eine Breitband-Verbindung und sorgt dafür, dass jemand da ist, der dem Benutzer helfen kann", so Gates. "Himmel, nehmt einen vernünftigen Computer, bei dem man den Text tatsächlich lesen kann und bei dem man nicht kurbeln muss, während man versucht zu tippen."

Das 100-Dollar-Laptop-Projekt des MIT-Forschers Nicholas Negroponte ist das bisher größte seiner Art: Millionen von billigen Notebooks sollen den Menschen in Entwicklungsländern dabei helfen, den Technologievorsprung des Westens aufzuholen. Erste Modelle sollen Ende 2006 oder Anfang 2007 lieferbar sein.

Billig-Notebook setzt auf Linux

Schon einmal kritisierte Microsoft den Billig-Notebook-Ansatz.

Statt mit Billig-Laptops sollten Entwicklungsländer besser flächendeckend mit Internet-Handys ausgestattet werden, erklärte Microsoft-Technikchef Craig Mundie Anfang des Jahres auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

Ob Microsofts Kritik etwas damit zu tun hat, dass sich Negroponte für das Open-Source-Betriebssystem Linux und nicht für Windows zum Einsatz auf seinen Billigrechnern entschieden hat, wollte Mundie nicht kommentieren.

(futurezone | Reuters)