Geknackte Xbox 360 spielt Raubkopien
Knapp vier Monate nach dem Erscheinen ist die Software der Microsoft-Konsole Xbox 360 für kopierte Spiele geöffnet worden.
Eine Gruppe von Hackern hat es erstmals geschafft, die Software des DVD-Laufwerks der Xbox 360 so zu verändern, dass die Microsoft-Konsole Spielekopien akzeptiert.
Am Beispiel von "Project Gotham Racing 3" zeigte das Team um "The Specialist", wie sich die Firmware austricksen lässt.
Die modifizierte Firmware soll jedoch nicht ins Netz gestellt werden, denn es gehe in erster Linie um die sportliche Herausforderung und den Beweis, dass der Hack möglich ist, so The Specialist.
Die Methode wurde jedoch in einschlägigen Foren schon ausführlich diskutiert, sodass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis andere die Vorgehensweise nachahmen.
Versteckte Medienerkennung
Jedes Originalspiel ist mit einer verschlüsselten Signatur, einer Media-Flag, gekennzeichnet. Damit wird festgelegt, von welchem Medium [DVD, Harddisk] es ausgeführt werden darf.
Bei Original-DVDs sitzt diese Medienerkennung in Bereichen, die von Brennern nicht auf einen Rohling übertragen werden können.
Firmware ausgetrickst
Die Xbox-Bastler haben nun den Chip mit der Laufwerksfirmware ausgebaut, die Firmware extrahiert und jene Stellen geändert, welche die Überprüfung des Laufwerks starten.
Mit der modifizierten Firmware wird nun auch eine gebrannte DVD als Originalmedium erkannt und das Spiel wie normal gestartet.
Noch laufen mit der gecrackten Firmware nur 1:1-Kopien von Spielen. Selbst gemachte Software kann bisher noch nicht gestartet werden.
"Gibt kein 100-prozentig sicheres System"
"Es war nur eine Frage der Zeit, bis es jemandem gelingt, die Schutzmechanismen auszuhebeln. Ein zu 100 Prozent sicheres System gibt es leider nicht", meint Xbox-Produktmanager Thomas Kritsch. "Nach den bisherigen Informationen sieht der Hack aber eher kompliziert aus und ist für einen normalen User wahrscheinlich schwer zu bewerkstelligen."
Sollten die Einzelheiten veröffentlicht werden, werde Microsoft sicherlich rechtliche Schritte setzen, so Kritsch, denn "es handelt sich um das geistige Eigentum von Microsoft und seinen Partnern. Das werden wir auch schützen."
(futurezone | pte.at)