EU fördert "Breitband für alle"

Bis 2010
22.03.2006

Die EU fördert schnelle Breitbandanschlüsse. Sie sollen mit Hilfe von EU-Geldern auch in abgelegene Regionen wie Österreichs Alpen kommen.

Wenn der Markt nicht von allein für die Verbreitung der Technik sorge, sei die EU zur gezielten Förderung bereit, so die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.

Bis 2010 sollten flächendeckend Breitbandanschlüsse zur Verfügung stehen, jeder zweite EU-Haushalt soll dann einen Breibandanschluss haben, so der Plan der nun vorgestellten neuen Initiative "Breitband-Internet für alle".

Mehr Breitband für die Alpen

Entlegene Gebiete in den Alpen und auf griechischen Inseln sollten ebenfalls von schnellen Internet-Anschlüssen profitieren können. Hier sei die Versorgung vergleichsweise schlecht.

In Österreich haben bisher auf dem Land 60 Prozent der Bevölkerung die Möglichkeit, einen raschen Internet-Anschluss via Kabel oder ADSL zu erwerben - landesweit sind es bereits über 85 Prozent.

Erfahrungen aus den USA zeigten, dass eine Versorgung mit schnellen Datenleitungen neue Arbeitsplätze schaffe, so Reding. Kommunen würden demnach mit einer starken Breitbandnutzung ein Prozent mehr Wirtschaftswachstum aufweisen als Kommunen ohne.

Hinter den USA und Südkorea

Effektiv hatten nach der letzten Untersuchung im Oktober 2005 rund zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung einen Breitband-Internet-Anschluss.

EU-weit gibt es derzeit 60 Millionen Breitbandanschlüsse, das entspricht einer Durchdringungsrate von 13 Prozent. In den USA liegt die Rate bei 14,5 Prozent, im Vorzeigeland Südkorea bei 26 Prozent.

In den alten 15 EU-Staaten leben laut EU 90 Prozent der städtischen Haushalte in Gegenden mit Breitbandanschlüssen, in ländlichen Regionen liege die Versorgung dagegen nur bei 62 Prozent.

Gelder aus den EU-Töpfen

Geld für gezielte staatliche Beihilfen zum Aufbau von Breitbandnetzen könnten von der EU-Kommission genehmigt werden, so EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Zudem könnte auch Geld aus den EU-Strukturfonds und den EU-Töpfen zur Förderung des ländlichen Raumes genutzt werden, so die Kommissarinnen.

Förderung bestimmter Regionen

Gefördert werden soll der Internet-Ausbau vor allem in Ziel-1-Gebieten, also in den ärmsten Regionen - in Österreich das Burgenland noch bis Ende dieses Jahres.

Auch Ziel-2-Gebiete, die vor allem weitere Grenzregionen Österreichs und Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit erfassen, sollen Unterstützungen erhalten, wenn sich der Internet-Ausbau dort für Unternehmen sonst nicht rechnen würde, so Regionalkommissarin Danuta Hübner.

(futurezone | APA | Reuters)