28.11.2001

MUSICNET

Bildquelle: FuZo

Napster-Nachfolger in den Startlöchern

Die großen Musikkonzerne stehen eigenen Angaben zufolge kurz vor dem Start ihrer kostenpflichtigen Angebote für Musik aus dem Internet.

So soll der Online-Musikhändler MusicNet von AOL Time Warner, EMI, RealNetworks und der Bertelsmann Music Group [BMG] Anfang Dezember starten.

Umsatz von 1,8 Milliarden Euro

Im Jahr 2006 sollen digitale Musikangebote im Netz Prognosen zufolge einen Umsatz von 1,6 Milliarden Dollar [rund 1,8 Mrd. Euro] erwirtschaften und so den Absatzschwund bei Musik-CDs für die Konzerne ausgleichen.

"Wir glauben allerdings nicht, dass es vor Weihnachten 2002 entscheidende Bewegungen bei diesen Online-Diensten geben wird", sagte Analyst Aram Sinnreich, dessen Unternehmen Jupiter Media Metrix das Potenzial für kostenpflichtige Musikdienste untersucht hat.

Überspielbarkeit als Grundvoraussetzung

So könnten viele registrierte Nutzer nach einer gewissen Anfangseuphorie wieder abspringen, wenn sie merken sollten, dass der Kopierschutz der kommerziellen Dienste zu restriktiv sei.

Seiner Auffassung nach ist die Überspielbarkeit der heruntergeladenen Lieder auf tragbare Datenträger wie Minidisk und MP3-Player eine Grundvoraussetzung. Doch die meisten digitalen Musikangebote starten mit einem generellen Kopierschutz.

Konzerne beklagen "Millionenschaden"

Die Musikindustrie beklagt seit Jahren Raubkopien im Internet.

Durch private und Gratis-Online-Tauschbörsen entstehe ein Millionenschaden, so die Konzerne.

Weltweit fiel der Umsatz mit Musik-CDs im ersten Halbjahr 2001 um fünf Prozent auf 37 Milliarden Dollar.