30.11.2001

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Bildquelle: FuZo

Windows-Quellcode für den Bundestag

Im Streit um eine mögliche Ablösung der Windows-Computer im deutschen Bundestag durch das freie Linux-System ist Microsoft in die Offensive gegangen.

Die deutsche Niederlassung des Softwarekonzerns in Unterschließheim bei München bot am Freitag Bundestag und Bundesinnenministerium den Zugriff auf den so genannten Quellcode von Windows an, den gewöhnliche Microsoft-Kunden nicht ohne weiteres einsehen können.

Windows XP oder Linux

Seit mehreren Monaten läuft im Parlament eine interne Debatte, ob der Bundestag künftig Rechner mit dem neuen Microsoftsystem Windows XP angeschaffen oder ob das offene Linux-System eingesetzt werden soll.

Der Computerkonzern IBM bemüht sich zusammen mit dem Linux-Spezialisten SuSE um den Auftrag.

Befürworter der Linux-Lösung wie der SPD-Abgeordnete Jörg Tauss hatten insbesondere darauf verwiesen, dass die Microsoft-Software ein Sicherheitsrisiko darstelle, da ein Großteil der Computerviren durch Lücken in den Microsoft-Systemen verbreitet würden.

Quellcode-Lizenzierung nichts Neues

Griefahn sagte, Microsoft habe Angst, den Prestige trächtigen Auftrag im Bundestag zu verlieren. "Microsoft hätte sich nicht geöffnet, wenn wir diese Debatte nicht geführt hätten."

Der Deutsche Bundestag werde im Frühjahr 2002 nach objektiven Kriterien entscheiden. "Wir überprüfen, ob Preis und Leistung stimmen und ob die Sicherheit gewährleistet ist."

Microsoft betonte, die Lizenzierung des Windows-Quellcodes sei an sich nichts Neues. Großkunden erhielten seit jüngster Zeit im Rahmen eines speziellen Programms sogar automatisch ein Recht auf die kostenfreie Lizenzierung des Quellcodes, mit der die Programmzeilen offen gelegt werden.