Senkung der Roaming-Gebühren fix
Die Europäische Kommission wird in der nächsten Woche einen Entwurf zur Regulierung der Handytarife im Ausland vorlegen. Darauf haben sich die EU-Staats- und -Regierungschefs am Freitag unter dem Vorsitz Österreichs geeinigt.
Handygespräche ins und im Ausland sorgen bei der Abrechnung oft für böse Überraschungen: Beim EU-Frühjahrsgipfel in Brüssel haben die EU-Staats- und -Regierungschefs nun auf eine drastische Senkung der Kosten von Handytelefonaten im Ausland gedrängt.
Der Rat betone "die Wichtigkeit von niedrigeren Roaming-Gebühren für die Wettbewerbsfähigkeit Europas", hieß es in einem Randbeschluss des EU-Gipfels am Freitag.
Traifvergleich-Portal der EU
Die EU-Kommission hat im Herbst eine Internet-Plattform online gestellt, auf der die Tarife der einzelnen Mobilfunkbetreiber in den 25 EU-Staaten verglichen werden.
Irland als Vorreiter
Ausgegangen war die Initiative am Gipfel von Irland. Irlands Ministerpräsident Bertie Ahern sagte, Roaming-Gebühren seien nicht notwendig.
Der Rest Europas solle dem Beispiel Irlands folgen. Er habe zwei Mobilfunkfirmen überzeugt, dass sie auf ihre Roaming-Gebühren an der Grenze von Irland und Nordirland verzichten sollten, so Ahern.
"Mehrwert für die Konsumenten"
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel [ÖVP] unterstützte als Ratsvorsitzender den Vorstoß.
Eine Senkung der Roaming-Tarife würde "einen echten Mehrwert für die Konsumenten" bringen, sagte Schüssel.
Tipps und Tricks vom Telekom-Regulator
Auch der österreichische Telekom-Regulator warnt vor Kostenfallen bei Handytelefonaten im Ausland und informiert auf einem Info-Portal über Tipps und Tricks.
Gesetzesentwurf am Dienstag
Die EU-Kommission will nun kommenden Dienstag einen Gesetzesentwurf vorlegen, mit dem die Auslandsgebühren für Handykunden schärfer reguliert werden sollen.
Die Kommission will dabei jene Gebühren, die Betreiber untereinander verrechnen [die so genannten Terminierungsentgelte], europaweit angleichen.
Passivgebühren sollen fallen
Für den Kunden würde die geplante Regelung bedeuten, dass er auch im Ausland für lokale Gespräche annähernd dieselben Tarife zahlen würde wie im Inland. Auch die hohen Passivgebühren bei empfangenen Gesprächen würden wegfallen.
Telefonieren aus dem Ausland in die Heimat wäre zwar immer noch teurer, verrechnet würden dann aber dieselben Auslandstarife wie bei einem im Aufenthaltsland ansässigen Betreiber.
(futurezone | APA | AP)