Noch ein Gütesiegel für HDTV-Geräte
Das hochauflösende Fernsehzeitalter rückt näher, vor allem der Handel treibt die Umrüstung voran. Ein neues Gütesiegel kennzeichnet nun jene Geräte, die HD-Signale empfangen und dekodieren können - Verwirrung bei den Kunden vorprogrammiert.
Das hochauflösende Fernsehen [High Definition Television, HDTV] soll mit der Fußball-Weltmeisterschaft langsam auch in europäischen Haushalten Einzug halten.
Der Nachteil dabei: HDTV-Filme kommen derzeit fast ausnahmslos via Satellit [SAT1, Pro7], die Fußball-WM wird lediglich der Bezahl-Sender Premiere hochauflösend ausstrahlen.
Handel treibt HDTV-Umrüstung voran
Nichtsdestotrotz mehren sich zumindest in den Regalen der Händler die HD-tauglichen Geräte.
Am offiziellen Gütesiegel "HD Ready" konnte der Konsument schon bisher Displays, die alle technischen Voraussetzungen zur Darstellung der neuen Bildqualität mitbringen, erkennen. Dabei übersahen die Kunden jedoch oft, dass zum Empfang auch ein entsprechender Dekoder nötig ist.
Das neue "HDTV"-Gütesiegel
Das neue offizielle Logo "HDTV" soll nun Klarheit schaffen und ergänzend jene Geräte kennzeichnen, die hochauflösende Fernsehsignale nicht nur darstellen, sondern auch empfangen und dekodieren können.
Dies betrifft unter anderem HDTV-Empfangsboxen, DVD-Player und -Recorder sowie Fernseher, die mit einem eingebauten Digitalempfänger ausgestattet sind. Bereits in wenigen Wochen soll das neue Logo zahlreiche Geräte in Europa schmücken.
Viermal bessere Bildqualität
Das derzeit in Europa ausgetrahlte Fernsehsignal PAL [Phase Alternating Line] überträgt die Inhalte mit 576 sichtbaren Bildzeilen [720 x 576 Pixel] bei einer Bildwiederholfrequenz von 50 Hz.
Hochauflösende HDTV-Inhalte verfügen über 720 [progressive, 1.280 x 720 Pixel] bzw. 1.080 Bildzeilen [interlaced,1.920 x 1.080 Pixel] im 16:9-Breitbildformat.
Die Bildqualität wird dadurch um das Vier- bis Fünffache gesteigert.
Darstellung und Verarbeitung
"Als wir das HD-ready-Logo in Angriff genommen haben, ging es in erster Linie darum, den beispielsweise durch DVDs erreichten Qualitätssprung im Bildbereich festzumachen", erklärt Tony Graziano, Technischer Direktor bei Verband der Elektronikindustrie EICTA.
Die jetzt startenden HDTV-Übertragungen durch einige Sender würden nun allerdings ein weiteres Gütesiegel notwendig machen, das Konsumenten klar aufzeige, welche Geräte High-Definition-Signale nicht nur darstellen, sondern auch empfangen und verarbeiten können, so Graziano.
Anfängliche Verwirrung ist sicher
Graziano gibt aber zu, dass die beiden Logos mitunter zu einer gewissen Verwirrung der Konsumenten beitragen könnten, wenngleich die EICTA durch den gesetzten Schritt eigentlich genau das Gegenteil bewirken wolle.
Das "HD ready"-Logo
"HD ready"-Geräte müssen über die erforderliche Zahl an Bildpunkten verfügen, um ohne Interpolation mindestens 720 Bildzeilen im 16:9-Format darstellen zu können. Auch ein Komponenten-[YUV] und HDMI- bzw. DVI-Eingang müssen verhanden sein.
HDTV-Logo soll HD-Ready ablösen
Das neue HDTV-Logo soll sich dank wachsender Verbreitung von TV-Geräten mit integriertem HDTV-Reciever in den nächsten drei bis fünf Jahren durchsetzen und damit die Unterscheidung in HD-ready- und HDTV-Geräte überflüssig machen.
Wer überlegt, sich ein neues TV-Gerät zuzulegen und für die Zukunft gerüstet sein will, kann sich also an den beiden Gütesiegeln orientieren.
Eine solche Neuanschaffung hat aber noch keinerlei Eile, da flächendeckend verfügbare Anwendungen weiter auf sich warten lassen.
Neues Speicherformat
Noch vor breitflächig verfügbaren TV-Angeboten wird der DVD-Nachfolger - HD DVD mit 30 GB bzw. Blu-ray mit 50 GB - wohl die erste hochauflösende Lawine lostreten.
(futurezone | pte.at)