Verbot für Handytelefonate in der Schule
Nach Porno- und Gewaltvideos auf Schülerhandys müssen an bayerischen Schulen Handys künftig ausgeschaltet bleiben.
Bayern verzichtet allerdings auf ein grundsätzliches Handyverbot an Schulen, wie in der hitzig geführten Debatte auch gefordert wurde.
Das bayerische Kabinett beschloss dafür stattdessen, künftig die Benutzung von Handys außer während des Unterrichts auch in den Pausen zu verbieten.
Keine Handys während der Schule
Damit müssen die Mobiltelefone mit dem ersten Klingeln der Schulglocke ausgeschaltet werden und dürfen erst nach Unterrichtsende wieder angestellt werden, so ein Sprecher des bayrischen Kultusministeriums. Bei Verstößen werde das Handy einkassiert.
Ausnahmen solle es nur in Absprache mit dem jeweiligen Lehrer geben dürfen, etwa wenn ein Schüler erkrankt ist. Wann die neue Regelung in Kraft treten wird, steht noch nicht fest.
Breite Front gegen generelles Verbot
Der Generalsekretär der CSU, Markus Söder, hatte überhaupt neue Regeln im Jugendschutz und ein generelles Handyverbot an allen Schulen gefordert.
Nach seinen Vorstellungen sollte der Jugendschutz dahingehend geändert werden, dass Videohandys nicht mehr an Jugendliche und Kinder unter 16 Jahren verkauft werden dürften.
Diese Forderungen und auch das generelle Handyverbot stießen aber auf eine breite Ablehnungsfront.
Eltern ebenfalls gefordert
Der Vorsitzende der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz sah in Söders nun kassiertem Vorschlag denn auch nicht mehr als einen "Schnellschuss". Er sieht vielmehr auch die Eltern gefordert, sich mit neuen Technologien und mit ihren Kindern überhaupt mehr auseinander zu setzen.
(futurezone | dpa | AFP)