EU droht mit Verkaufsverbot für Vista

warnung
29.03.2006

Sollte Microsoft das kommende Windows Vista nicht im Einklang mit dem EU-Wettbewerbsrecht gestalten, plant Brüssel ein Verkaufsverbot.

Die EU-Kommission hat dem US-Softwaregiganten mit dem Verkaufsverbot für das kommende Betriebssystem Windows Vista gedroht.

Microsoft müsse vor dem für Jänner 2007 geplanten Marktstart von Vista sicherstellen, dass die Software mit dem europäischen Wettbewerbsrecht übereinstimme, schrieb EU-Kommissarin Neelie Kroes nach einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" an Microsoft-Chef Steve Ballmer.

Nach Ansicht der EU-Kommission erfüllt der Konzern schon bei dem aktuellen Betriebssystem Windows XP die vor zwei Jahren erteilten Auflagen immer noch nicht.

2004 hatten die EU-Wettbewerbshüter Microsoft zu einer Rekordbußgeld von 497 Millionen Euro wegen Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Stellung verurteilt.

Microsoft will alle Auflagen erfüllen

Kroes' Sprecher erklärte, die Kommission sei über die Microsoft-Pläne für die Internet-Suche besorgt.

Konkurrenten wie Google fürchten, dass Microsoft seinen Internet Explorer 7 nutzen könnte, um Websurfer auf seine eigenen Seiten zu lenken statt auf die der Konkurrenz.

Ein Microsoft-Sprecher sagte dagegen dem "WSJE", Microsoft wolle mit Vista "alle rechtlichen Verpflichtungen erfüllen".

Der US-Konzern hatte den Vista-Start erst vor einer Woche auf Jänner verschoben. Microsoft rüstet weltweit 90 Prozent aller Computer mit seinem Betriebssystem aus.

(futurezone | AFP)