Deutsche T und Premiere verbünden sich

kolportiert
31.03.2006

In einer weit reichenden Allianz wollen die Deutsche Telekom [DT] und der Bezahlsender Premiere bei IPTV zusammenarbeiten, eine Übernahme ist aber vom Tisch.

Am Donnerstag wurden Spekulationen laut, dass die DT einen Einstieg bei Premiere prüft.

Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" [Freitag-Ausgabe] sollen die beiden Unternehmen aber lediglich eine weit reichende Allianz planen, auf die Eckpunkte ihrer Zusammenarbeit habe man sich bereits verständigt.

Premiere produziert für DT

Premiere wird demnach das geplante Bundesliga-TV-Angebot des Bonner Ex-Monopolisten produzieren. Im Gegenzug kann Premiere das Fußballprogramm der DT seinen Kunden zugänglich machen.

Europas größter Telefonkonzern hatte im Dezember den Zuschlag für die Internet-Übertragungsrechte der deutschen Bundesliga erhalten. Vom Tisch ist aber offenbar eine direkte Beteiligung der DT an Premiere. Die Option sei zwar diskutiert, dann aber verworfen worden, hieß es aus den Kreisen.

Erst Mitte März hatte der Chef der DT-Festnetzsparte T-Com einen Einstieg des Bonner Konzerns bei einem Medienunternehmen ausgeschlossen. Über einen Einstieg von Deutschlands größtem Telekommunikationskonzern bei dem Bezahlsender war schon mehrfach spekuliert worden.

Premiere-Inhalte für IPTV

In dem geplanten Pakt geht es der Zeitung zufolge für beide Seiten um mehr als nur um die Bundesliga-Rechte.

Die Telekom will Premieres Inhalteportfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik nutzen, um Kunden in ihr geplantes neues Glasfasernetz zu locken.

Das neue Telekom-Netz könnte im Gegenzug in Zukunft zur bevorzugten Verbreitungsform von Premiere werden: Der Abonnementsender will sich dadurch unabhängiger von Kabel- und Satellitennetzbetreibern machen. Auf lange Sicht möchte Premiere hauptsächlich über die neue Technik der DT verbreitet werden.

(futurezone | dpa | Reuters)