Washington interveniert bei der EU
Die US-Regierung sorgt sich, ob Microsoft im EU-Kartellverfahren ausreichend Möglichkeit zur Verteidigung bekommen hat.
Die USA setzen die EU-Kommission wegen des Kartellverfahrenes gegen Microsoft unter Druck.
Es habe ein Schreiben der US-Botschaft und einen Besuch eines US-Diplomaten in der Angelegenheit gegeben, bestätigte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Freitag ohne Nennung von Details.
Die US-Regierung sorge sich um die faire Behandlung des weltgrößten Softwarekonzerns in Brüssel, berichtete die "International Herald Tribune". Man wolle sichergehen, dass der Konzern ausreichend Möglichkeit zur Verteidigung bekommen habe, so die "New York Times".
Kroes und Microsoft streiten über die Erfüllung zwei Jahre alter EU-Sanktionen. Dabei sind neue Bußgelder der Kommission wohl unvermeidlich. Zuletzt hatte die Kommission mit einem Verkaufsverbot für Vista gedroht, sollte dieses nicht im Einklang mit dem EU-Wettbewerbsrecht stehen.
Nicht öffentliche Anhörung beendet
Am Donnerstag und Freitag dieser Woche fand in Brüssel eine nicht öffentliche Anhörung im Fall Microsoft statt. Dort kamen der Konzern und dessen Konkurrenten zu Wort.
Eine Entscheidung über das zu erwartende Bußgeld von bis zu zwei Millionen Euro täglich wird die Kommission frühestens in einigen Wochen treffen.
Microsoft musste bereits vor zwei Jahren die Rekordstrafe von knapp 500 Millionen Euro in die EU-Kasse zahlen.
(futuerzone | dpa)