Telefonieren gefährlicher als Alkohol
Telefonieren am Steuer ist nach einer Studie von britischen Forschern gefährlicher als Alkohol.
Nach der Studie des britischen Labors für Verkehrsforschung waren die Reaktionszeiten telefonierender Autofahrer "um 30 Prozent langsamer" als die betrunkener Fahrer.
Die Experten hatten 20 Männer und Frauen an Fahrsimulatoren getestet.
Telefonieren und Alkohol gefährlich
David Jamieson, Staatssekretär im britischen Verkehrsministerium,
nannte es "unglücklich", dass die renommierten Forscher die
Handynutzung mit Alkoholkonsum verglichen hätten. "Wir wissen alle,
dass es gefährlich ist, mit Alkohol im Blut zu fahren", sagte er.
Allenfalls könne man sagen, dass auch das Telefonieren am Steuer
gefährlich sei.
Transport Research Laboratory
Freisprechanlagen nicht sicherer
Im Durchschnitt brauchten Fahrer am Handy eine halbe Sekunde länger als normal, um auf Gefahren zu reagieren. Für alkoholisierte Teilnehmer wurde eine Reaktionsverzögerung von einer drittel Sekunde errechnet.
Dabei sei es ein "Mythos", dass Freisprechanlagen sicherer seien. Es gehe nicht um das "physische Halten des Telefons, sondern um die geistige Ablenkung durch die Unterhaltung", stellten die Forscher fest.
Nach ihren Angaben beträgt der normale Bremsweg bei 112 km/h 31 Meter. Er erhöhte sich bei Alkoholkonsum auf 35 Meter, beim Telefonieren über Freisprecheinrichtung auf 39 Meter und beim Handy am Ohr auf 45 Meter.
Laut "Daily Telegraph" benutzen mehr als 25 Prozent der 28 Millionen britischen Autofahrer regelmäßig Handys am Steuer. Interessengruppen fordern ein gesetzliches Verbot des Telefonierens am Steuer.
Handys am Steuer in den USA erlaubt
Während im letzten Jahr eine ganze Reihe von US-Bundesstaaten
erwogen hat, den Gebrauch von Handys am Steuer zu verbieten, wurde
das Verbot erst im Staat New York durchgesetzt.