"Bürgerwehr" mit Fotohandys

Belgien
07.11.2006

Immer mehr Belgier gehen mit ihren Fotohandys auf Pirsch - ins Visier nehmen sie dabei vornehmlich Polizisten.

Mehr und mehr Bürger fotografierten Polizeibeamte beim Falschparken und anderen mutmaßlichen Vergehen, berichten belgische Zeitungen.

"Direkter Draht" zu Vorgesetzten

Anfangs seien die Fotos nur im Internet aufgetaucht, inzwischen schickten die Handyfotografen sie gleich an die oberste Polizeiaufsicht.

Die Polizei ließ mit einer Reaktion nicht lange auf sich warten: In 75 Prozent der Fälle habe das Falschparken einen guten Grund, teilte die Brüsseler Polizei mit. Unbegründete Verstöße gegen die Verkehrsregeln würden aber geahndet.

Bereits jetzt gibt es laut Marktforschern mehr Fotohandys als Digicams und Filmkameras. Ende 2006 sollen es weltweit 850 Mio. Stück sein.

Belgier filmen Polizeikontakte

Zunehmend nutzten die Belgier bei einer Konfrontation mit der Polizei ihr Handy auch als Aufnahmegerät oder sogar als Videokamera, berichtete die Zeitung "De Standaard".

Bei der Polizeiaufsicht hieß es, wer seinen Dienst ordentlich versehe, müsse vor derartigen Dokumentationen keine Angst haben. Im Zweifelsfall könnten solche Aufnahmen dann sogar eher der Glaubwürdigkeit der Polizeibeamten dienen.

(AFP)