© Bild: Günter Hack, ORF.at, XO-Notebook

"One Laptop per Child" muss sparen

WIRTSCHAFTSKRISE
08.01.2009

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage muss die Non-Profit-Organisation "One Laptop per Child" (OLPC) die Hälfte ihrer Mitarbeiter entlassen, die Gehälter der 32 verbleibenden Angestellten kürzen und Restrukturierungsmaßnahmen einleiten. Das teilte OLPC-Gründer Nicholas Negroponte am Donnerstag mit.

Negropontes Ankündigung findet sich im Weblog der gemeinnützigen Organisation:

Die Initiative werde sich künftig auf die Entwicklung der zweiten Generation des als "100-Dollar-Laptops" bekanntgewordenen XO-Notebooks und auf die kostenlose Verbindung des Geräts mit dem Internet konzentrieren. Die Weiterentwicklung der XO-Oberfläche Sugar wolle man der Open-Source-Community überantworten, schrieb Negroponte.

Reorganisation der Aktivitäten

Weiters sollen die Aktivitäten in Lateinamerika in eine eigene Support-Unit überführt werden, im Gegenzug wolle man sich auf Teile Afrikas, den Nahen Osten, Afghanistan und den Nordwesten Pakistans konzentrieren.

Daneben arbeite man weiter daran, die Kosten für den XO-Laptop zu reduzieren. Negroponte stellte zudem kostenlose Geräte ("0-Dollar-Laptops") für die Kinder der ärmsten Länder in Aussicht.

OLPC Austria will weitermachen

OLPC Austria erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass die heimische Community dem Kern der Sache, offene Technologien, Plattformen, Software und Inhalte als Bildungswerkzeuge für Entwicklungsländer zu entwerfen, treu bleiben wolle.

Das werde in Zusammenarbeit mit Sugar Labs, die seit letztem Jahr die Entwicklung der XO-Oberfläche Sugar betreuen, und der globalen Community erfolgen.

In der Community gibt es erste Spekulationen, dass die letzte "Give One, Get One"-Aktion von OLPC, bei der beim Kauf eines XOs ein weiteres Gerät gespendet wird, nicht den erhofften Erfolg hatte. Laut OLPC Austria sind noch keine offiziellen Zahlen bekannt.

Das 2005 gestartete Projekt "One Laptop per Child" wurde unter der Führung von Negroponte am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt und will Kindern in Entwicklungsländern billige, auf den Schulunterricht ausgelegte Laptops zur Verfügung stellen.

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