MySpace überholt Yahoo
Die Social-Networking-Site MySpace zählte im November erstmals mehr Seitenaufrufe als das Yahoo-Angebot. Die Statistik ist jedoch nicht unumstritten.
Nach Angaben des US-Internet-Marktforschungsunternehmens ComScore hat MySpace mit 38,7 Milliarden Seitenaufrufen im November Yahoo, den bisherigen US-Spitzenreiter bei der Anzahl der aufgerufenen Seiten, überholt.
Für Yahoo wies ComScore im vergangenen Monat 38,1 Milliarden Seitenaufrufe aus, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin "Business Week".
Zahlen umstritten
Die von ComScore ermittelten Zahlen sind jedoch nicht unumstritten. Yahoo verwies darauf, dass auf vielen Sites des Yahoo-Angebots - darunter Yahoo Mail und Yahoo Maps - Ajax-Technologie [Asynchronous JavaScript and XML] zur Anwendung komme. Dabei werden innerhalb einer Seite HTTP-Abfragen durchgeführt, ohne das die Seite komplett neu geladen wird.
Das führe naturgemäß zu einer Verringerung der Zahl der Seitenaufrufe, sagte eine Yahoo-Sprecherin.
Nielsen/Netrating sieht Yahoo vorne
Das Marktforschungsunternehmen Nielsen/NetRatings bestätigt den Trend ebenso wenig. Laut einer vor kurzem veröffentlichten Statistik des ComScore-Konkurrenten wies Yahoo im November 33,4 Milliarden Seitenaufrufe auf. Für MySpace zählte Nielsen/NetRatings lediglich 29 Milliarden Seitenaufrufe.
Yahoo bleibt bei Besuchern Spitzenreiter
Mit rund 130 Millionen unterschiedlichen Besuchern [Unique Visitors] im November bleibt Yahoo jedoch auch in der Statistik von ComScore Spitzenreiter. Für MySpace zählte ComScore im November 57,2 Millionen unterschiedliche Besucher.
Zählmethoden werden verbessert
Die Zählmethoden der US-Internet-Marktforscher ComScore und Nielsen/NetRatings wurden in der Vergangenheit häufig kritisiert. Beide Unternehmen wollen nun mit Verbesserung der für die Werbung relevanten Zählverfahren auf die Kritik reagieren.
ComScore will Anfang 2007 damit beginnen, anstatt der Anzahl der Seitenaufrufe die auf einer Seite abgerufenen Werbeeinschaltungen zu messen. Damit könnten die Werbeeinnahmen von Internet-Unternehmen besser prognostiziert werden. Darüber hinaus würde damit die Verwendung neuer Technologien wie Ajax keinen Nachteil bei den werberelevanten Zugriffszahlen bedeuten, meinen Analysten.
Auch Nielsen/Netratings arbeitet an einem neuen Zählverfahren, dass trotz Ajax und Streaming-Technologien genauer Auskunft über Zugriffszahlen geben soll.
(futurezone | Business Week)