Facebook klagt studiVZ auch in Deutschland
Richter schlägt Quellcode-Vergleich durch Gutachter vor
Nach den USA hat der deutsche Ableger des Sozialen Netzwerks Facebook nun auch in Deutschland Plagiatsvorwürfe gegen studiVZ erhoben, wie aus der am Dienstag in der ersten mündlichen Verhandlung am Landgericht Köln vorgelegten Klage hervorgeht.
StudiVZ habe mit seinem Logo, Features und seinem Service geistiges Eigentum von Facebook kopiert, so die Angaben der Gerichtspressestelle über den Inhalt der Klage. Zudem soll studiVZ illegal auf Facebook-Computersysteme Zugriff gehabt und sich Daten, darunter den Facebook-Quellcode, verschafft haben
Facebook klagte studiVZ deshalb auf Unterlassung. Ein Sprecher von studiVZ bezeichnete die Vorwürfe als haltlos.
Quellcode-Vergleich angeregt
Der Vorsitzende der Kölner Wettbewerbskammer, Vorsitzender Richter Heinz Georg Schwitanski, schlug vor, die Prozessbeteiligen sollten sich nach Möglichkeit außergerichtlich auf die Beauftragung eines Gutachters einigen. Dieser solle durch einen Vergleich der Quellcodes der Kontrahenten feststellen, ob und was kopiert wurde. Kommt es zu keiner Einigung, soll Mitte Juni eine Entscheidung des Gerichts gefällt werden.
Facebook hat weltweit mehr als 200 Millionen Nutzer, in Deutschland sollen es mehr als zwei Millionen sein; studiVZ hat eigenen Angaben zufolge 5,5 Millionen Nutzer, bei den Schwesterplattformen schuelerVZ und meinVZ sind weitere 7,5 Millionen Menschen angemeldet. Facebook hatte gegen studiVZ Mitte letzten Jahres bereits in Kalifornien Klage eingereicht.
(dpa)