Google meldet dramatischen Anstieg von Spam
53 Prozent plus im Jahresvergleich
Google hat am Mittwoch die aktuellen Spam-Trends aus der Analyse seiner E-Mail-Dienste bekanntgegeben. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Obwohl mit McColo und 3FM zwei wichtige Spammer-Provider vom Netz genommen werden konnten, stieg das Spam-Volumen im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 53 Prozent. Gegenüber dem ersten Quartal 2009 stieg das Volumen um sechs Prozent. Google arbeitet bei der Spam-Abwehr und -Analyse mit dem Sicherheitsdienstleister Postini zusammen, von dem das Unternehmen auch die Zahlen bezieht.
Spammer werden nostalgisch
Das Verhalten der Spammer werde zunehmend erratisch, so Google, das Stichwort der Saison laute "unvorhersehbar". Am 18. Juni habe man mit einem Spam-Angriff zu tun gehabt, der zwar über ein altmodisches Newsletter-Template gelaufen sei, aber allein schon 50 Prozent eines typischen Tagesvolumens an Spam geliefert habe. Die Filter hätten allein in dieser Attacke 11.000 verschiedene Varianten innerhalb von zwei Stunden entdeckt.
Auch Spam-Mails mit eingebetteten Bildern würden wieder populärer. Dieser sei 2007 wichtig gewesen, bis die Filter gelernt hatten, ihn abzufangen. Der Image-Spam ist besonders unbeliebt, da er vergleichsweise viel Datenverkehr erzeugt. Derzeit seien die Spammer auch wieder dabei, ihre Botnets aufzurüsten und verschickten wieder besonders viel Schadsoftware per Mail. Im Juni 2009 habe der Verkehr mit den Payload-Viren das Niveau des bisherigen Höhepunkts im dritten Quartal 2007 erreicht. Google fragt scherzhaft, ob die Spammer - wie Hollywood - in ihrer "Remake-Phase" angelangt seien und bewährte Attacken nun mit neuen Variationen neu aufgelegt hätten.