Nokia kämpft mit schleppender Nachfrage
Der weltgrößte Handyhersteller Nokia musste im zweiten Quartal einen kräftigen Umsatzrückgang hinnehmen. Der Nettoumsatz fiel auf 9,9 Milliarden Euro von 13,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Markt hatte im Schnitt einen Umsatz von 10,1 Milliarden erwartet. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Helsinki mitteilte, sank das operative Ergebnis im Jahresvergleich von knapp 1,474 Milliarden Euro auf 427 Millionen Euro. Er lag im ersten Quartal 2009 aber nur bei 55 Millionen Euro.
Im zweiten Quartal kam Nokia eigenen Schätzungen zufolge auf einen Marktanteil von 38 Prozent. Vor einem Jahr hatte der Marktführer noch 40 Prozent, im ersten Quartal laut eigenen Angaben 37 Prozent.
62 Euro pro Gerät
Die Finnen haben mit rund 103 Millionen Geräten im abgelaufenen Quartal über 15 Prozent weniger Handys verkauft als noch im zweiten Quartal 2008. Die Nokia-Handys kosteten im Durchschnitt 62 Euro, im ersten Quartal waren es noch 65 Euro gewesen.
Der Nettoumsatz im Bereich Devices und Services fiel im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, sieben Prozent mehr als im ersten Quartal 2009. Nokia Siemens Networks verlor im Jahresvergleich 21,3 Prozent Umsatz auf nunmehr 3,2 Milliarden Euro, im Vergleich zum ersten Quartal legte die Sparte ebenfalls um sieben Prozent zu.
Börse reagiert enttäuscht
Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo nannte die abgelaufenen drei Monate "solide bei rauen Marktbedingungen". Bei einer anhaltend scharfen Konkurrenzlage sehe Nokia für die nahe Zukunft ein Ende des Nachfragerückgangs.
An seiner negativen Jahresprognose für die gesamte Branche hielt Nokia trotzdem fest. Das Unternehmen rechnet weiterhin damit, dass in der gesamten Branche rund zehn Prozent weniger Mobiltelefone verkauft werden. Im Ausrüstergeschäft rechnet Nokia mit einem ähnlichen Abschwung. Für das Gesamtjahr rechnet der Branchenprimus nur noch mit einem stabilen Marktanteil.
Die Börse reagierte enttäuscht: Die Nokia-Titel weiteten ihre Verluste nach den Zahlen auf ein Minus von mehr als acht Prozent aus.
(APA/dpa/Reuters)