Pirate-Bay-Übernahme mit Fragezeichen
Das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory (GGF), das The Pirate Bay (TPB) übernehmen will, hat mit finanziellen Engpässen zu kämpfen.
Die für kommende Woche geplante Übernahme der Pirate-Bay-Domain durch Global Gaming Factory wackelt. Am Freitag trat nach Angaben des US-Technologieportals CNet der Aufsichtsratsvorsitzende von GGF, Magnus Berman, zurück. Zuvor wurden die Aktien des Unternehmens an der Stockholmer Börse vom Handel ausgesetzt.
Es sei ungewiss, ob GGF die Übernahmesumme für TPB aufbringen könne, hieß es. Darüber hinaus zirkulierten Meldungen von angeblichen Steuerschulden von GGF-Geschäftsführer Hans Pandeya in der schwedischen Presse.
Vorbereitungen ins Stocken geraten
Bereits zuvor war bekanntgeworden, dass die Vorbereitungen für die Übernahme von TPB ins Stocken geraten sind. Laut CNet hat das schwedische Technologieunternehmen Peerialism, dessen Technologie für das von GGF geplante Geschäftsmodell von TPB zentral ist, bisher keinerlei Vorarbeiten geleistet, weil eine versprochene Anzahlung von GGF ausgeblieben sei. Peerialism sollte, ebenso wie TPB, von GGF übernommen werden.
Das schwedische Unternehmen hatte Mitte Juni angekündigt, für TPB 5,5 Millionen Euro und für Peerialism 9,1 Millionen Euro zahlen zu wollen. GGF wollte mit Hilfe der Peerialism-Filesharing-Technologie für TPB ein Geschäftsmodell entwickeln, bei dem die Ressourcen der Nutzer für dezentrale Speicherlösungen genutzt und auch die Rechtinhaber vergütet werden sollten.
Klon im Netz
Nutzer von TPB hatten aus Sorge um mögliche Änderungen bei der schwedischen Torrent-Tracker-Site bereits vergangene Woche eine komplette Kopie des TPB-Index zum Download bereitgestellt. Am Donnerstag tauchte der erste Klon der Site im Netz auf.