De-Mail nimmt Probebetrieb auf
Verschlüsselter Mail-Dienst mit Identifikationssystem
Vertrauliche Daten sollen in Deutschland künftig sicherer versendet werden können als mit unverschlüsselten E-Mails. Die "De-Mail" geht am Freitag in Friedrichshafen am Bodensee in die Testphase, wie das deutsche Innenministerium und der IT-Branchenverband BITKOM am Donnerstag in Berlin mitteilten. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll der Dienst für verschlüsselte E-Mails bundesweit eingeführt werden. Ziel ist, die Dienstleistungsrichtlinie der EU aus dem Jahr 2006 umzusetzen und eine rechtlich verbindliche Mail-Kommunikation zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden zu ermöglichen.
Identifikation der Teilnehmer
Wer De-Mail nutzen will - Bürger, Behörden oder Unternehmen -, muss sich zuvor mit einem Ausweis identifizieren und erhält einen "Ident-Nachweis", der auch zur Prüfung der Altersangabe bei Einkäufen im Netz dienen soll. Die teilnehmenden Internet-Anbieter garantieren, dass sie bestimmte Sicherheitsstandards einhalten. Über die Einhaltung dieser Sicherheitsstandards wacht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Nach Angaben von BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder gibt es weltweit kein vergleichbares Verfahren. Bevor die De-Mail aber bundesweit eingeführt werden kann, muss das Bürgerportalgesetz in Kraft treten. Der Gesetzesentwurf war aus Zeitgründen nicht mehr vor der letzten Wahl im Bundestag verabschiedet worden. Nach Angaben von Innenstaatssekretär Hans Bernhard Beus mache De-Mail die Kommunikation im Netz sicherer - hundertprozentige Sicherheit gebe es aber auch weiterhin nicht. "Wir müssen an vielen Stellen arbeiten", sagte er.
(dpa)