Großrechner: US-Behörden prüfen IBM

WETTBEWERB
08.10.2009

Wettbewerbshüter untersuchen Lizenzgebaren

US-Wettbewerbshüter prüfen, ob der Computerkonzern IBM seine Dominanz auf dem Markt für Großrechner missbraucht hat. Das Justizministerium in Washington hole derzeit Informationen über die Geschäftspraktiken des Unternehmens ein, berichtete die "New York Times" am Donnerstag. Der Industrieverband Computer and Communications Industry Association (CCIA) hatte sich darüber beschwert, dass IBM seine Software für Großrechner nicht an andere Unternehmen lizenziere und damit den Wettbewerb behindere.

100 Prozent Marktanteil

IBM dominiert den Großrechnermarkt seit Jahrzehnten, ermöglichte Wettbewerbern aber, mit Hilfe von Lizenzen eigene Produkte anzubieten. Die CCIA wirft dem IT-Riesen vor, seine Technologie seit 2001 nicht mehr an andere zu lizenzieren. Seither seien alle anderen Unternehmen aus dem Markt ausgeschieden - IBM halte sowohl bei der Hardware als auch bei der Software nahezu 100 Prozent Marktanteil. Dem Verband gehören IBM-Konkurrenten wie Oracle und Microsoft an.

IBM war in den vergangenen Jahren bereits mehrmals ins Visier der Wettbewerbshüter geraten, jedoch bisher ohne rechtliche Folgen. Obwohl der Konzern aus Armonk (US-Bundesstaat New York) seit einigen Jahren sein Dienstleistungsgeschäft stärkt, tragen Großrechner - auch bekannt als Mainframes - laut US-Medien rund ein Viertel zum Umsatz bei. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern rund 104 Milliarden Dollar (70,5 Mrd. Euro) um.

(dpa)