ISPA: UMTS kann fixes Breitband nicht ersetzen
Der österreichische Provider-Verband ISPA hat sich gegen die von der Telekom Austria (TA) geforderte schnelle Deregulierung des Breitband-Vorleistungsmarkts ausgesprochen.
Die Deregulierung gefährde den funktionierenden Wettbewerb auf dem Markt für Internet-Anschlüsse, so die ISPA in einer Aussendung vom Mittwoch. Die Telekom Austria hatte am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz erneut darauf gedrängt, den Breitbandmarkt so schnell wie möglich zu öffnen. Das sei notwendig, damit der Konzern weitere Investitionen in die Infrastruktur tätigen könne.
UMTS als Breitband
Grund für die aktuelle Kontroverse ist ein Einspruch der EU-Kommission gegen die Definition des heimischen Breitbandmarkts durch die Regulierungsbehörde RTR. Diese wiederum liegt dem Vorhaben der RTR zugrunde, den Breitbandmarkt in den Ballungszentren Österreichs zu deregulieren. Für die RTR ist das möglich, weil hierzulande viele Nutzer den fixen Internet-Anschluss durch Nutzung von UMTS ersetzt hätten. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes zweifelt daran, dass UMTS wirklich einen Festnetz-Breitbandanschluss ersetzen könne. Sie forderte die RTR auf, ihre Position gegenüber der Kommission schlüssig nachzuweisen, bevor sie mit ihren Deregulierungsplänen fortfährt.
ISPA-Generalsekretär Andreas Wildberger warf der TA vor, im Rahmen ihrer Präsentation zum Thema asm Dienstag die "ernsthaften Zweifel" der EU an der RTR-Definition des Breitbandmarkts in den Wind geschlagen zu haben. Für die ISPA sei UMTS beim derzeitigen technischen Stand kein vollwertiger Ersatz für einen Festnetz-Breitbandanschluss, das könne jeder Anwender beider Technologien nachvollziehen. Die beiden Technologien würden einander vielmehr sinnvoll ergänzen, weshalb die TA auch selbst Kombitarifpakete mit Internet-Zugängen aus Mobil- und Festnetz anbiete.