Massiver Gewinneinbruch bei Nintendo
Nach drei Jahren mit Rekordgewinnen hat der japanische Spielekonsolenhersteller Nintendo einen Gewinneinbruch von mehr als 50 Prozent erlitten. Schuld ist die wachsende Konkurrenz durch Sonys neue PlayStation-Modellpalette und Microsofts Xbox 360.
Eine schwindende Nachfrage nach seiner bisher so erfolgreichen Spielekonsole Wii hat Nintendo einen Gewinneinbruch von mehr als 50 Prozent beschert. Angesichts der wachsenden Konkurrenz sah sich Nintendo zudem am Donnerstag gezwungen, seine Prognose für das Gesamtjahr zu kappen.
Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September verdiente Nintendo operativ umgerechnet rund 480 Millionen Euro, nachdem der Konzern vor einem Jahr noch unter dem Strich eine Milliarde Euro verbucht hatte. Zu dem Rückgang trug auch der starke Yen bei. Der Reingewinn fiel in der ersten Jahreshälfte um 52 Prozent auf 69,5 Milliarden Yen (515 Mio. Euro) bei einem Umsatz von 548 Milliarden Yen (vier Mrd. Euro) nach 836,8 Milliarden (6,2 Mrd. Euro) im Vorjahr.
Prognose nach unten korrigiert
Im Geschäftsjahr bis Ende März peilt das Unternehmen nun nur noch einen Nettogewinn zum Bilanzstichtag 31. März 2010 von 230 Milliarden Yen (1,7 Mrd. Euro) an, ein Rückgang im Jahresvergleich von 17,6 Prozent. Das wäre der erste Ertragsrückgang seit sechs Jahren. Der Umsatz dürfte um 18,4 Prozent auf 1,5 Billionen Yen sinken. Der in Kyoto ansässige Konzern hatte kürzlich mit einer kräftigen Preissenkung versucht, den Absatz anzukurbeln.
Neben der Wirtschaftskrise und Anzeichen einer Marktsättigung sind Preissenkungen der Konkurrenten für Nintendos Schwächeln verantwortlich. So hatte Sony seine PlayStation 3 im August weltweit verbilligt. Auch Microsoft senkte den Preis der Xbox 360.
Wii-Einbruch
Weltweit wurden in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 11,7 Millionen Stück der Konsole Nintendo DS verkauft, insgesamt wurden bis dato 113,5 Millionen abgesetzt. Software für die Nintendo DS wurde 71,15 Millionen Mal erworben.
Betreffend Software für die Wii hätten sich die Wii Sports Resort und die Wii MotionPlus weltweit gut verkauft. Jedoch habe es im vergangen Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr weniger Software gegeben, die zum Kauf der Hardware angeregt hat. Das ist auch der Grund, warum der Wii-Absatz in den vergangenen sechs Monaten lediglich 5,75 Millionen betrug.
Im Vergleichszeitraum 2008 waren es noch zehn Millionen Stück gewesen. Insgesamt wurden bis dato 56,14 Millionen Stück davon verkauft. Wii-Software wurde weltweit 75,21 Millionen Mal verkauft. Nintendo kürzte die Jahresabsatzprognose für die Wii von 26 Millionen auf 20 Millionen Geräte.
Größter Markt in Japan
Im regionalen Vergleich belief sich der operative Gewinn in Japan auf 126,9 Milliarden Yen, auf dem amerikanischen Kontinent auf 6,1 Milliarden Yen und in Europa auf zwei Milliarden Yen. Der Rest in der Höhe von zwei Milliarden Yen verteilt sich auf die restlichen Regionen weltweit.
(Reuters/AP/futurezone)