ORF startet Online-Videoportal TVthek
Der ORF hat sein neues Netzvideoportal TVthek gestartet. Geboten werden On-Demand-Videostreams von Eigenproduktionen sowie Liveübertragungen von ausgewählten Veranstaltungen. Im Back-end des Systems kommen Windows Media und Silverlight von Microsoft zum Einsatz.
Die Online-Direktion des ORF präsentierte am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz in Wien das Videoportal TVthek. Der offizielle Start des Portals findet zwar erst am Montag statt, es ist aber bereits seit Freitag im Netz erreichbar.
Die TVthek bietet derzeit rund 70 Fernsehsendungen zum Streaming an. Ein Download der Videodateien ist nicht möglich. Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf Eigen- und Koproduktionen des ORF aus dem öffentlich-rechtlichen Kernangebot, beispielsweise Informationssendungen wie Zeit im Bild und Kultur- und Sportsendungen. Außerdem wird die TVthek Livestreams von ausgewählten Anlässen bereitstellen.
On-Demand-Angebot und Livestreams
Die einzelnen Sendungen sind nach Bereitstellung sieben Tage lang online abrufbar. Eine Ausnahme dabei bilden Livestreams bzw. Video-on-Demand-Angebote von "Premium"-Sportarten wie Fußball, Formel 1 und Skirennen, die der ORF bei Verfügbarkeit entsprechender Online-Rechte nur 24 Stunden nach der TV-Übertragung anbieten darf. Maßnahmen zur territorialen Einschränkung des Angebots (Geoprotection) werden dann eingesetzt, wenn die Rechtesituation das erfordert.
Zusammengestellt wird das Angebot von einer Redaktion, die der Direktion für Online und Neue Medien des ORF beigeordnet ist, in enger Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Aktueller Dienst Fernsehen und weiteren TV-Abteilungen. Für den Aufbau der Site und das Content Management System (CMS) zeichnet die Berliner Agentur Exozet verantwortlich.
Windows Media und Microsoft Silverlight
Zur Nutzung der TVthek muss der Anwender den Windows Media Player von Microsoft installiert haben. Dieser ist für Windows, Windows Mobile und Mac OS X verfügbar. Bis Jahresende 2009 soll das Angebot auch über Microsoft Silverlight bereitgestellt werden - in diesem Fall muss der Nutzer ein entsprechendes Browser-Plug-in installiert haben. Dieses steht für Windows-Systeme (ab XP) und Mac-OS-X-Rechner zur Verfügung.
Linux-Nutzern wird die Installation der Software MPlayer inklusive des Plug-ins für Firefox empfohlen. Auch über die Kombination VLC/MediaPlayerConnectivity sind die TVthek-Angebote unter Linux abspielbar. Für Linux-User wird im Rahmen des Mono-Projekts ein Silverlight-Player unter dem Namen Moonlight entwickelt, der derzeit allerdings nur den Funktionsumfang von Version 2.0 im Alphastadium unterstützt.
Nachfragen und Kundendienst
Sollten Sie Nachfragen zur TVthek haben, so bitten wir Sie, die Frage-Antwort-Seite auf dem Videoportal zu konsultieren. Weiters können Sie sich an den ORF-Kundendienst wenden, der Ihre Anfragen unmittelbar an die jeweils zuständigen Stellen weiterleiten wird. Die Mailadresse lautet: kundendienst@orf.at.
Barrierefreier Zugang
Silverlight soll unter anderem eine bessere Integration von Sendungsuntertiteln ermöglichen. Generell soll mit Start der TVthek das barrierefreie Angebot erweitert werden. So stehen über die bereits abrufbaren Transkripte der ZIB1 und der ZIB2 alle von der APA verfügbar gemachten Transkripte weiterer Sendungen und Einzelbeiträge bereit.
Insgesamt werden sechs Sendungen vollständig und 20 Sendungen teilweise transkribiert werden. Die Transkripte werden über das Player-Fenster beitragsorientiert zur Verfügung gestellt. Außerdem können zu derzeit 23 Sendungen aus den Bereichen Information, Dokumentation, Service, Magazin und Religion die vom ORF für gehörlose und stark schwerhörige Menschen produzierten Untertitel im Media-Player eingeblendet werden. Die bereits bisher verfügbaren Sendungen in Gebärdensprache werden auch weiterhin bereitstehen.
Die Videoinhalte werden mit dem Codec Windows Media Video (WMV) 9 bei einer Bitrate von 512 kBit/s und einer Auflösung von 432 x 240 Pixeln für das Web aufbereitet. Als Audio-Codec kommt Windows Media Audio 9.1 zum Einsatz (64 kBit/s, 44 kHz, Stereo 1-Pass CBR). Es sind bis zu 30.000 gleichzeitige Zugriffe auf das System möglich. Die Streaming-Plattform wurde in Kooperation mit der APA aufgebaut.