Erben von Philip K. Dick wollen Google klagen
Streit über den Produktnamen "Nexus One"
Wie das "Wall Street Journal" am Mittwoch berichtete, sehen die Erben des US-Science-Fiction-Autors Philip K. Dick durch den Namen des neuen Google-Smartphones "Nexus One" die geistigen Eigentumsrechte des 1982 verstorbenen Schriftstellers verletzt.
Das Blatt zitiert Isa Dick Hackett, Tochter des Autors und Chefin der Rechteverwertungsfirma Electric Shepherd Productions, mit der Aussage: "Wir glauben, dass es sich hierbei um eine klare Verletzung unserer geistigen Eigentumsrechte handelt." Die Anwälte der Dick-Erben seien bereits dabei, die weiteren Schritte vorzubereiten.
Bots, Replikanten und Droiden
Dick veröffentlichte 1968 die Geschichte "Do Androids Dream of Electric Sheep?", die als Vorlage für den klassischen SF-Film "Blade Runner" (1982) von Ridley Scott diente. In dem Film macht Harrison Ford als Rick Deckard Jagd auf eine Gruppe künstlicher Humanoider, Replikanten, die der Produktreihe "Nexus-6" des Herstellers Tyrell Corporation angehören. Die Bezeichnung "Nexus-6" kommt dabei nicht nur im Film vor, der sich nur locker an die literarische Vorgabe hält, sondern auch schon in Dicks Roman.
Hackett wirft Google vor, von dem bekannten Namen "Nexus" profitieren zu wollen. "Sie haben ein System namens Android und nun nennen sie eines ihrer Telefone 'Nexus One'", so die Dick-Tochter, "das fällt Leuten auf, die die Erzählung kennen."
US-Mobilfunker Verizon Wireless habe sich bei der Namensgebung des von Motorola hergestellten Android-Mobiltelefons "Droid" besser abgesichert als Google selbst, berichtet das "Wall Street Journal". Verizon habe den Produktnamen "Droid" von Lucasfilm Ltd. lizenziert - denn George Lucas habe mit seiner "Star Wars"-Reihe die Bezeichnung "Droiden" für Roboter weltweit bekanntgemacht.