MP3-Erfinder zeigt neue Audioformate
Fraunhofer IIS präsentiert "verlustfreies Codierverfahren"
Das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), an dem das populäre Audioformat MP3 erfunden wurde, hat neue Technologien präsentiert, mit denen man Musik in besserer Qualität übertragen kann. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas stellte das deutsche Forschungsinstitut das neue Format MPEG Surround für einen besseren Raumklang und das neue verlustfreie Codierverfahren HD-AAC (Advanced Audio Coding) vor.
Mit der am Fraunhofer IIS entwickelten Audiodatenkompression MP3 konnten digitalisierte Songs erstmals auf eine Dateigröße gebracht werden, um sie über Netzwerke zu verteilen oder in Massen auf Musikspielgeräten wie dem iPod abspielen zu können. Mit MPEG Surround können nun Musik, Filme und Fernsehinhalte im 5.1-Mehrkanalton über das Internet verteilt werden, ohne dass man dafür vorhandene Bandbreiten ausbauen müsste.
Verlustfreies Codierverfahren
Das neue HD-AAC-Format basiere auf einer Kombination von MPEG-4 SLS und AAC-LC, so das Institut auf seiner Website. Audio-CDs würden in der Regel immer noch mit 16 Bit und 44.100 Hz gespeichert, auch wenn Musik heutzutage mit besseren 24 Bit und 96.000 Hz produziert werde. HD-AAC biete eine Kompression mit 24 Bit und bis zu 192.000 Hz, so das Institut.
Mit dem verlustfreien Codierverfahren wolle das Institut einen Nachteil von MP3 beseitigen. Bei der MP3-Datenkompression verschlechtert sich die Qualität der Tondateien, was von audiophilen Anwendern auch gehört werden kann. "Das neue Audioformat bietet eine Musikqualität weit über der einer CD", sagte Matthias Rose vom Fraunhofer-Institut. HD-AAC ist zu AAC-fähigen Geräten wie dem iPod kompatibel.
Das Fraunhofer IIS gehört zum Verein Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und wird mit 20 Prozent seiner Ausgaben von Staat gefördert. Die restlichen 80 Prozent muss das Institut durch Patent- und Software-Lizenzierungen selbst erwirtschaften.
(dpa/futurezone)