YouTube mit Online-Filmverleih und HTML5
Googles Video-Site rüstet auf
Googles Netzvideo-Website YouTube hat am Mittwoch (Ortszeit) bekanntgegeben, ein erstes Experiment mit dem Online-"Verleih" von Spielfilmen zu starten. Das Angebot ist vorerst nur in den USA verfügbar. Ab Freitag wird YouTube demnach in Kooperation mit dem Independent-Filmfestival Sundance fünf Spielfilme anbieten.
Außerdem wolle man in Zusammenarbeit mit anderen US-Anbietern "aus verschiedenen Industrien, darunter Gesundheit und Bildung", auch noch andere Videos im Rahmen des neuen Bezahlangebots zur Verfügung stellen.
Die Anbieter können dabei weitestgehend selbst bestimmen, wie viel sie für den Verleih verlangen wollen und über welchen Zeitraum hinweg die zahlenden Nutzer die Videos ansehen dürfen. YouTube-Sprecher Chris Dale sagte, die Anbieter könnten 0,99 bis 19,99 US-Dollar verlangen.
Die Videoverleihdauer könne von 24 Stunden bis maximal 90 Tage reichen. Die Anbieter können die Videos auch in eigene Web-Angebote einbetten und behalten alle Rechte an ihrem Material, so die offizielle YouTube-Mitteilung. Die Abrechnung läuft über Googles Online-Bezahlsystem Checkout, wo sich potenzielle Kunden vor Nutzung des Verleihsystems registrieren können.
YouTube ohne Flash
Wie viel YouTube von den Einnahmen zurückbehält, teilte das Unternehmen nicht mit. Die Anbieter könnten "die Mehrheit" des generierten Umsatzes behalten, so Dale anlässlich der Vorstellung des Programms. Laut der Nachrichtenagentur Reuters verhandle YouTube derzeit auch mit den großen Studios über den Online-Videoverleih, darunter Sony Pictures und Lions Gate Entertainment. In den USA tritt das Google-Videoportal damit in Konkurrenz zu bestehenden Angeboten von Apple, Netflix und Amazon.
Auch auf technischer Seite entwickelt sich YouTube weiter. Das Unternehmen kündigte am Mittwoch auch an, ab sofort eine experimentelle Version eines HTML5-konformen Videoplayers bereitzustellen. Der Player war vorher nur in einer Demoversion verfügbar gewesen. Zur Nutzung dieses Angebots ist ein Browser notwendig, der den Video-Tag in HTML5 sowie den Codec H.264 unterstützt, beispielsweise Safari und Chrome. Derzeit kann das System noch keine Google-Ads oder Untertitel darstellen. YouTube beabsichtigt, das Angebot zügig weiterzuentwickeln.
(futurezone/Reuters)