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Google mahnt chinesische Kopie ab

KLEINE SCHWESTER
09.02.2010

Copyright-Verletzung durch Nachahmersuchsite Goojje

Der US-Internet-Konzern Google droht einem Goojje genannten Imitat seiner chinesischen Suchmaschine mit einer Unterlassungsklage. Die Anwälte bemängeln Urheberrechtsverletzungen, wie die chinesische Zeitung "Global Times" am Dienstag berichtete.

Die Gründer von Goojje wiesen die Vorwürfe zurück. Die Nutzer wüssten sehr wohl über den Unterschied zwischen den beiden Websites Bescheid. Es gebe auch keine kommerziellen Interessen. Lukrative Werbeangebote seien abgelehnt worden, hieß es.

Die Website stellt sich in Anlehnung an das chinesische Wort "Jiejie" praktisch als "große Schwester" von Google vor, das auf Chinesisch "Guge" genannt wird. Die Endung erinnert an "Gege", den großen Bruder.

Nach Googles Rückzugsplänen gestartet

Eigentlich entstand Goojje (chinesisch: Gujie) aus Sympathie zu Google. Die Suchmaschine vermischt die Ergebnisse der chinesischen Suchmaschine Google.cn mit denen ihres großen Konkurrenten Baidu.

Die Idee zu Goojje war im Jänner entstanden, als der US-Internet-Konzern angekündigt hatte, sich in China nicht mehr selbst zensurieren zu wollen und dafür auch einen Rückzug aus dem Wachstumsmarkt in Kauf zu nehmen.

Unter dem Logo stand damals "Der Bruder geht weg ... aber die Schwester wird ihn vermissen". Als Google seinen Schritt wegen der noch laufenden Gespräche mit den chinesischen Behörden vorerst hinauszögerte, hieß es plötzlich: "Der Bruder bleibt wegen der Schwester."

Der chinesische Google-Konkurrent Baidu erklärte, das Unternehmen habe nicht die Absicht, juristisch gegen Goojje vorzugehen. Das Design der Goojje-Website ähnelt stark der Suchmaschine von Google, doch taucht auch eine blaue Pfote, das Markenzeichen von Baidu, im Schriftzug auf.

(dpa)