Google plant Datenzentren in Skandinavien
Der internationale IT-Konzern Google plant, mehrere Serverfarmen in Nordeuropa zu errichten. Zusätzlich zu einem ersten riesigen Serverzentrum in einer ehemaligen Papierfabrik im finnischen Hamina sind mittelfristig weitere Standorte in Schweden im Gespräch.
Der Google-Kommunikationsdirektor für Nordeuropa, Andreas Svenungson, bestätigte einen diesbezüglichen Zeitungsbericht am Dienstag gegenüber der APA.
Vorerst werde die Serverfarm in der früheren Papierfabrik Summa, deren Inbetriebnahme bereits heuer im Sommer geplant ist, den Bedarf des Unternehmens in der Region decken, so Svenungson. Weitere Standorte in Schweden seien aber nicht ausgeschlossen. In Island oder Grönland, die sich bei verschiedenen großen IT-Konzernen ebenfalls um die Beherbergung derartiger Serverfarmen bemühen, habe Google derzeit keine Pläne, so der Sprecher.
Kühles Klima
Der Investitionsberater der schwedischen Standortförderungsgesellschaft, Tomas Sokolnicki, sagte gegenüber der Stockholmer Gratiszeitung "Metro" (Dienstag-Ausgabe), Google suche für weitere Serverzentren in erster Linie Länder mit kühlem Klima und sicherer Stromversorgung sowie Standorte mit guter Kommunikations- und Infrastruktur. Außer Google seien auch andere internationale IT-Firmen wie Apple, Facebook und Microsoft daran interessiert, in Schweden Serverzentren zu errichten.
Die Google-Serverfarm in Finnland soll im Vollausbau rund 50 Menschen beschäftigen und "Tausende" Server beherbergen. Hinsichtlich genauerer Angaben gab sich Svenungson wie schon vor ihm weitere Google-Vertreter weitgehend zugeknöpft. Bekannt ist allerdings, dass Google die Gebäude der Papierfabrik vom früheren Eigentümer Stora Enso um 40 Mio. Euro gekauft hat. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt laut finnischen Medienberichten 200 Mio. Euro.
Tests in Oberösterreich
Noch keine Klarheit gab es zuletzt bezüglich eines ähnlichen Google-Projekts in Kronstorf (Oberösterreich). 2008 wurde an der Enns ein 75 Hektar großes Grundstück gekauft. Derzeit werden noch Tests durchgeführt und Wasser- sowie Bodenproben entnommen, um den Bau des Rechenzentrums optimal und ökologisch zu planen, hieß es seitens eines Google-Vertreters im vergangenen Dezember.
(APA)