Google: Drucksystem in der Cloud
Drucken aus jeder Anwendung mit jedem Gerät - ohne Treiber
Das Programmierteam von Googles freiem Browser-Betriebssystem Chrome OS hat am Donnerstag den Code für sein Cloud-Computing-Drucksystem Google Cloud Print unter der freien BSD-Lizenz veröffentlicht. Cloud Print wird als Druckersubsystem für Chrome OS dienen, kann aber auch von Dritten für eigene Zwecke angepasst werden.
Bisher waren Anwender, die Dokumente aus Web-Software wie Google Docs und Webmail-Programmen ausdrucken wollten, auf den Druckerdialog ihres Browsers und die Treiber ihres Betriebssystems angewiesen. Google Cloud Print soll es Web-Anwendungen ermöglichen, ihre Daten über spezielle Programmierschnittstellen an Druckerdienste im Web zu schicken, die diese dann aufbereiten und an beliebige Drucker schicken können, ohne dass auf dem lokalen Gerät ein Treiber installiert sein muss.
Warten auf die Cloud-Drucker
Google wird ein solches Druckservice in der Cloud betreiben, erwartet aber, dass auch andere Unternehmen den Code nutzen und eigene Dienste anbieten. Die Nutzungsbedingungen für die Programmierschnittstellen (APIs), die zur Verwendung von Google Cloud Print nötig sind, hat das Unternehmen noch nicht veröffentlicht.
Googles Konzept sieht auch die Verwendung von "Cloud-aware Printers" vor, also vernetzten Druckern, die am Netz hängen und für die Verwendung mit Cloud-Print-Diensten optimiert sind. Man habe den Code von Cloud Print auch deshalb so früh freigegeben, damit sich Druckerhersteller an der Entwicklung der nötigen Protokolle und Schnittstellen beteiligen könnten, so Google.
Diese Geräteklasse existiere allerdings noch nicht, so dass sich die Nutzer mit den bisher üblichen Geräten behelfen müssen, die über eine lokale Proxy-Software mit dem Dienst im Web verbunden werden. Hier ist Cloud Print allerdings nach wie vor auf die Funktionen des Betriebssystems auf der Maschine des Users angewiesen.
Datenschutz beim Drucken
Programmierer können den Code des Dienstes auch anpassen und beispielsweise eigene Druckdialoge schreiben, die für die Verwendung der eigenen Web-Anwendung optimiert sind.
Die Kommunikation mit dem Druckdienst läuft über eine verschlüsselte Verbindung, so Google. Sobald ein Druckauftrag erledigt sei, würden die entsprechenden Daten von den Google-Servern gelöscht - sofern sie nicht ohnehin von einer der Online-Anwendungen des Unternehmens aus gedruckt wurden. Spam-Angriffe auf vernetzte Drucker sollen dadurch verhindert werden, dass Druckaufträge nur von registrierten Google-Usern aus vergeben werden.