Deutsche Frequenzauktion kommt in Fahrt

Mobilfunk
23.04.2010

Gebote bei knapp 1,5 Milliarden Euro

Die Auktion neuer Frequenzen für das mobile Internet in Deutschland kommt in Schwung. Am Ende der zweiten Versteigerungswoche summierten sich die Gebote der vier Kontrahenten Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und o2 nach Angaben der deutschen Bundesnetzagentur vom Freitag auf 1,47 Milliarden Euro. Der vorläufige Zwischenstand zeige, wie begehrt die angebotenen Frequenzen seien, sagte Behördenchef Matthias Kurth. "Auch die nächste Woche wird weiter spannend bleiben."

Besonders begehrt sind die 60 MHz ("digitale Dividende") im 800-MHz-Band - der obere Bereich der vormals analog bespielten TV-Frequenzen. Die Preise bewegen sich inzwischen im dreistelligen Millionenbereich, während für die restlichen Frequenzen ein einstelliger Millionenbetrag die Regel ist. Hauptgrund dafür ist, dass die vier Anbieter jeweils 20 MHz von diesem Spektrum brauchen, um es bespielen zu können. Einer der vier wird dabei auf der Strecke bleiben, weil es eben nicht 80, sondern nur 60 MHz zu verteilen gibt. Diese Frequenzen sind so begehrt, weil sich bestehende GSM-900-Netze so äußerst kostengünstig mit Breitband aufrüsten lassen.

Experten rechnen mit etwa fünf Milliarden

Insgesamt kommt bei der Auktion ein Funkspektrum von 360 Megahertz unter den Hammer - dreimal so viel wie bei der UMTS-Auktion vor zehn Jahren. Seinerzeit durfte sich der Staat über Einnahmen von über 50 Milliarden Euro freuen, diesmal rechnen Experten mit etwa einem Zehntel dieser Summe. Die Mobilfunkkonzerne brauchen die neuen Frequenzen, um ihre Netze für die rasant steigende Internet-Nutzung zu rüsten.

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(Reuters/futurezone)