Hollywood darf analoge Ausgänge blockieren
Umstrittene Entscheidung der US-Kommunikationsbehörde FCC
Die US-Federal-Communications-Commission (FCC) hat am Freitag einem langjährigen Wunsch der Hollywood-Studios nachgegeben und entschieden, dass bei der Ausstrahlung von Video-on-Demand-Angeboten analoge Ausgänge an TV-Geräten und Settop-Boxen der Nutzer per Signal blockiert werden dürfen. Mit der Beschränkung auf durch Kopierschutztechnologien abgesicherte digitale Ausgänge solle das Kopieren der Filme verhindert werden, hieß es.
Druck von Studios
Der US-Filmindustrieverband MPPA (Motion Picture Association of America) drängte seit zwei Jahren auf eine Zulassung der Kontrollmöglichkeit (Selectable Output Control, SOC). Die Filmindustrie argumentierte, dass auf diese Art die Veröffentlichungsfenster von Kinofilmen verkürzt werden könnten. Damit sei es möglich, Filme schon kurz nach ihrer Veröffentlichung im Kino als Video-on-Demand anzubieten, ohne Einbußen durch Kopien befürchten zu müssen.
Proteste von Bürgerrechtsorganisationen
Die FCC gab trotz Protesten von Bürgerrechtsorganisationen und Kinobetreibern dem Ansinnen der Studios nach. Dass die Filme nur von Zusehern gesehen werden können, die über Fernsehgeräte mit digitalen Anschlüssen verfügen, nahm die Behörde offenbar in Kauf.
Die FCC beschränkte die Kontrolle der Ausgänge jedoch auf 90 Tage nach der ersten Ausstrahlung oder bis zur Veröffentlichung des Filmes auf DVD oder Blu-Ray, je nachdem was zuerst kommt. Die FCC kündigte weiters an, die Auswirkungen der Entscheidung überprüfen zu wollen.
Damit sei es zum ersten Mal möglich, dass die Medienindustrie die Kontrolle über die Endgeräte von Nutzern übernehme, kritisierte die Bürgerrechtsbewegung Public Knowledge.