Probleme mit Wahlmaschinen auf Philippinen
Elektronische Auszählhilfen sorgen bei der Wahl auf den Philippinen für Probleme und Wartezeiten. Mehrere hundert Wahlmaschinen fielen zeitweise aus.
Das neu eingeführte vollautomatische System zur Registrierung der Stimmen funktionierte nicht fehlerlos. Fast 400 Scanner, die die Wahlscheine einlesen sollten, fielen aus, räumte die Firma Smartmatic ein, die die Wahlmaschinen installiert hatte. Es sei aber sofort für Ersatz gesorgt worden. "Die Stimmabgabe verlief nicht so schnell wie wir erwartet hatten", sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Jose Melo.
Pannen bereits im Vorfeld
Bei den elektronischen Wahllokalauszählhilfen (Precinct Count Optical Scan, PCOS) gab es bereits bei Tests im Vorfeld der Wahlen Probleme. Um ein Software-Update durchführen zu können, mussten Speicherkarten im ganzen Land ausgetauscht werden. Nach Angaben von Smartmatic wurden die Probleme vor Beginn der Wahlen behoben.
Bei den elektronischen Wahllokalauszählhilfen werden händisch ausgefüllte Stimmzettel eingescannt und automatisch gezählt. Das Ergebnis der Wahl bleibt bis zum Ende der Stimmabgabe in der Maschine und wird danach an die zentrale Wahlkommission übermittelt.
"Es gibt immer eine Fehlerrate"
Laut Robert Krimmer vom E-Voting-Kompetenzzentrum e-voting.cc haben elektronischen Auszählhilfen, wie sie bei der Wahl auf den Philippinen zum Einsatz kommen, eine Erkennungsrate von rund 98 bis 99 Prozent. "Es gibt immer eine Fehlerrate", meinte Krimmer zu ORF.at. Sie seien nur dann sicher einsetzbar, wenn zur Kontrolle auch ein gewisser Prozentsatz an Stichproben manuell nachgezählt werde. Der Vorteil des Systems bestehe darin, dass die abgegeben Stimmen jederzeit noch einmal händisch ausgezählt werden können. Ähnliche Systeme kommen laut Krimmer in Teilen Südamerikas und auch in einzelnen US-Bundesstaaten zum Einsatz.
Stromausfälle und Funklöcher befürchtet
Die vollautomatisierte Wahl war bei vielen Skeptikern auf Kritik gestoßen. Sie befürchteten Chaos durch Stromausfälle und Funklöcher bei der Übermittlung der Daten. Insgesamt sind Wahlmaschinen in mehr als 70.000 Wahllokalen aufgestellt.
Favorit bei den Wahlen ist Benigno "Noynoy" Aquino (50). Er lag in den jüngsten Umfragen mehr als 20 Prozentpunkte vor seinen Rivalen. Seine Popularität verdankt er seiner Mutter Corazon Aquino. Die frühere Präsidentin starb im vergangenen Jahr. Insgesamt sind gut 50 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie besetzen im ganzen Land fast 18.000 Ämter neu.
(futurezone/dpa)