Netzagentur mit Frequenzauktion zufrieden

Deutschland
21.05.2010

Die deutsche Bundesnetzagentur zeigt sich mit der Auktion der Mobilfunkfrequenzen und den erzielten Erlösen zufrieden. Die Mobilfnuker wollen noch heuer schnelles Internet auf dem Land anbieten.

"Wir haben ein realistisches Ergebnis, das dem Marktwert entspricht", sagte Netzagentur-Chef Matthias Kurth am Freitag in Mainz. Ziel der Auktion sei es nie gewesen, die Einnahmen des Staates zu maximieren. "Niemand ist leer ausgegangen. Alle Bieter konnten ihr Spektrum mehr als verdoppeln", so Kurth.

Am Ende zahlten die vier Bieter - die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica 02 und E-Plus - insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Analysten und Rating-Agenturen hatten mit wesentlich höheren Einnahmen gerechnet. Das Ergebnis der Auktion liegt am unteren Ende der Erwartungen von Analysten.

Erste Ziele nicht zu erreichen

Vodafone will mit den Frequenzen in spätestens zwölf Monaten schnelles Internet auf dem Land anbieten. Der Konzern werde dafür einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in die Abdeckung der weißen Flecken investieren, sagte Deutschland-Chef Friedrich Joussen.

Auch die anderen Mobilfunker haben angekündigt, möglichst bald investieren zu wollen, vorzugsweise in LTE. Die Deutsche Telekom will nach Aussage von Deutschland-Vorstand Niek Jan van Damme bis Ende des Jahres die ersten Dörfer mit neuen Funknetzen abdecken.

Das von der deutschen Bundesregierung ausgegebene Ziel, bereits bis Ende des Jahres auf dem Land Internet-Anschlüsse mit einer Geschwindigkeit von einem MBit/s anzubieten, sei nicht zu halten, so Joussen. "Dafür werden wir ab Mitte nächsten Jahres aber höhere Geschwindigkeiten anbieten, voraussichtlich zwei bis drei MBit/s", fügte er an.

Die Bundesnetzagentur hatte die Betreiber im Rahmen der Versteigerung verpflichtet, mit den neuen Frequenzen zunächst in Gemeinden und Städten mit höchstens 5.000 Einwohnern schnelles Internet anzubieten. Erst danach dürfen die neuen Funknetze auch in den größeren und lukrativeren Städten aufgebaut werden.

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(dpa/Reuters)