Google gibt AdSense-Verteilschlüssel bekannt
Google hat erstmals offengelegt, wie der Internet-Konzern die Werbeeinnahmen mit seinen Partner-Websites teilt. Demnach behält das Unternehmen je nach Art der Werbung entweder knapp ein Drittel oder knapp die Hälfte des Umsatzes.
Google bietet verschiedene Varianten seiner Plattform AdSense an, über die Werbung auf Websites geschaltet werden kann. Bei "AdSense for Content" werden Werbeanzeigen passend zu Worten auf Websites platziert. Bei diesem Modell bekomme der Inhaber der Website typischerweise 68 Prozent der Umsätze, berichtete Google am Montag in einem seiner Firmenblogs.
Diese Verteilschlüssel würden zwar nicht für immer so bleiben, man habe aber derzeit keine Absicht, sie zu ändern. Man werde den AdSense-Kunden im Lauf der kommenden Monate den Schlüssel auch im Interface des AdSense-Systems anzeigen.
Debatte über Fairness
Bei "AdSense for Search" bauen die Website-Betreiber hingegen ein Google-Suchfenster ein - und die auftauchenden Anzeigen werden den Suchbegriffen angepasst. Hier bleiben bei der Website normalerweise nur 51 Prozent des Umsatzes hängen. Google erklärt den höheren Abschlag damit, dass die Suchmaschinen-Technologie ständig weiterentwickelt werden müsse.
Da Google weltweit eine starke Position im Milliardengeschäft mit Online-Werbung hat, flammen immer wieder Diskussionen darüber auf, ob die Partner einen fairen Deal bekommen.
Wettbewerbshüter untersuchen
Auslöser für die Offenlegung dürfte eine Wettbewerbsuntersuchung in Italien gewesen sein, wo Zeitungsverleger Google vorwarfen, die dominierende Marktposition zu missbrauchen. Außerdem sahen Beobachter darin eine Vorbereitung auf den anstehenden Start von Apples Werbeplattform iAds, bei der die Partner 60 Prozent der Erlöse bekommen sollen.
Die Zahlen sind für Brancheninsider zwar keine Überraschung, dennoch machen sie erstmals transparent, wie viel Google von den Werbeerlösen einbehält - auch wenn große Partner günstigere Deals mit dem Internet-Konzern abschließen können. Zugleich gibt Google weiter nicht bekannt, wie die Werbeerlöse zum Beispiel bei Werbung auf mobilen Geräten verteilt werden.
(dpa)