Auch Bangladesch sperrt Facebook
Maßnahme bis zur Löschung "anstößiger" Zeichnungen
Nach der Veröffentlichung von Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed auf der Facebook-Website hat Bangladesch die Seiten des Sozialen Netzwerks gesperrt. Die Sperre sei am Samstagabend vorgenommen worden, weil die Website "die religiösen Gefühle der muslimischen Bevölkerungsmehrheit im Land verletzt" habe, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsausschusses für Telekommunikation, Hasan Mahmud Delwar, am Sonntag in Dhaka.
Die Sperre sei allerdings "vorübergehend". Sobald die Seiten mit anstößigen Bildern gelöscht worden seien, werde Facebook wieder freigeschaltet.
Demos gegen Facebook
Nach Delwars Angaben waren außer Mohammed-Karikaturen "anstößige Bilder" von Führungspersonen des Landes wie Regierungschefin Sheikh Hasina Wajed und ihrem Vater Mujibur Rahman, dem ersten Präsidenten von Bangladesch, veröffentlicht worden. Ein Mann wurde im Zusammenhang mit den Bildern festgenommen. Für die Sperre von Facebook hatten am Freitag in der Hauptstadt Dhaka Tausende Menschen demonstriert.
Auf einer Facebook-Seite hatte ein westliches Mitglied des Netzwerks zur Einsendung von Karikaturen des Propheten Mohammed aufgerufen. Infolgedessen hatte Pakistan am Mittwoch den Zugang zu der Website gesperrt. In zahlreichen Städten des Landes fanden Demonstrationen gegen das US-Internet-Unternehmen statt.
(AFP)