Datenschützer überprüfen Street-View-Auto
Weitere Informationen von Google benötigt
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat mit der Überprüfung des Computersystems begonnen, das in Googles Street-View-Fahrzeugen auch zur Erfassung von WLAN-Daten eingesetzt wurde. "Dabei konnten die Datenverarbeitungsprozesse im Wesentlichen nachvollzogen und die beteiligte Software ausgewertet werden", teilte Caspar am Donnerstag mit.
Bei einer ersten Überprüfung habe sich gezeigt, dass für die WLAN-Erfassung sowohl die frei verfügbare Software Kismet als auch ein Google-spezifisches Programm eingesetzt wurden, so Caspar.
Weitere Informationen benötigt
"In den Protokollen ließen sich in dem WLAN-Test übertragene Daten eindeutig wiederfinden", sagte Caspar. "Aufgrund der Bedeutung der Angelegenheit halten wir eine lückenlose Aufklärung für unabdingbar."
Deshalb benötigten die Datenschützer für die von Google zugelassene Überprüfung nun weitere Informationen, etwa über den Quellcode der eingesetzten Software, und letztlich auch eine Festplatte mit Originaldaten.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Wegen der Speicherung privater WLAN-Daten durch Google hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg bereits Mitte Mai ein Ermittlungsverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet.
Google hatte zuvor eingeräumt, bei seinen Kamerafahrten auch private Nutzerdaten aus WLAN-Netzen gespeichert zu haben. Das Internet-Unternehmen stoppte Ende Mai weitere Fahrten der Street-View-Autos. Auch die österreichische Datenschutzkommission leitete ein Prüfverfahren ein, in dessen Rahmen die Erfassung von WLAN-Daten durch Google geklärt werden soll.
(futurezone/dpa)