Die Suche nach dem "Hacker"-Spirit
Kreative Entwicklungen: Die Kultur der Open Source Szene - über Motive, Arbeit, Ziele und das Lernen. Heute, um 22.30 Uhr, in Ö1.
Auf Basis der Hypothese, dass die spannendsten Entwicklungen im IT-Bereich heute aus den Communities kommen, die freie und quelloffene Software entwickeln, hat Telepolis-Mitbegründer, Fachautor und Netzkulturaktivist Armin Medosch eine Studie zum Thema "Kreative Entwicklungen: Die Kultur der Open Source Szene" gemacht.
In Leitfadengesprächen mit ca. 20 Entwicklern und Entwicklerinnen, darunter Szene-Bekanntheiten wie Jaromil und Elektra hat Armin Medosch ergründet, was Hacker bewegt, was sie motiviert, wie sie arbeiten, lernen und welche Ziele sie haben.
Als Hacker werden selbstverständlich nicht Computerkriminelle bezeichnet sondern kreative unabhängige Softwareentwickler und engagierte Sysadmins, die mit freier und quelloffener Software arbeiten.
"Wie die Arbeit in einer Mine"
"Es ist ein bisschen wie die Arbeit in einer Mine," erklärt Bruce Simpson, "du musst einen Kopf dafür haben, dann bist du wirklich ein Minenarbeiter. Um wirklich etwas auf die Reihe zu kriegen, musst du das System von innen heraus kennen."
Bruce Simpson begann seine Laufbahn mit fünf, programmierte mit neun und begann mit 14 ein Konkurrenzsystem zu Real Audio zu entwickeln. Heute ist er Kernel-Entwickler bei FreeBSD.
Wie Hacker lernen
Kreative Entwickler haben schon in der Kindheit keine Scheu vor dem Computer und gehen schwierige Probleme mit der Methode Versuch und Irrtum an. Sie bevorzugen die Kommandozeile gegenüber grafischen Benutzeroberflächen.
"Irgendwann ist mir aufgefallen, wenn man gewisse Sequenzen eintippt, kommt ein gewisses Feedback zurück, das immer gleich bleibt. Mit acht hab ich so halbwegs verstanden, was man damit machen kann“, berichtet Sebastian Sauer, Student aus Wien.
Bau der eigenen Welt
Die kreativen Entwickler sind angetrieben vom Interesse herauszufinden, wie die Dinge im Innersten funktionieren. Das macht es auch manchmal nötig, etwas zu zerbrechen, um hineinsehen zu können, ganz metaphorisch gesprochen.
Darüber hinaus ist es extrem wichtig, sich im Internet eine eigene Welt bauen zu können, frei von gängigen Vorurteilen der analogen Welt, und bei Gleichgesinnten eine Reputation zu entwickeln.
Heute um 22:30 im Ö1-Magazin matrix
Die Highlights der Studie von Armin Medosch werden in einer losen dreiteiligen Serie auf Matrix Ö1 präsentiert. Diesen Sonntag im ersten Teil der Serie geht es darum, wie sich der Hacker-Spirit oft schon in jungen Jahren bildet und wie es junge Hacker schaffen, sich exzellente Kenntnisse über Computer und das Internet anzueignen.
(matrix | Armin Medosch)